Würzburg - Die Finanzkrise zeigt: Manche Menschen gehen leichtfertig hohe ökonomische Risiken ein. Wie es zu solchen Verhaltensweisen und teilweise auch schweren Fehlentscheidungen kommt, hat Johannes Hewig von an der Universität Würzburg untersucht.

"Generell untersuche ich, wie sich Emotionen, Belohnung und Bestrafung auf das Entscheidungsverhalten der Menschen auswirken." Spannend sei dabei auch, wie unterschiedlich Menschen auf Belohnung und Bestrafung reagieren, meint Hewig.

Die Ergebnisse einer aktuellen Studie wurden in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry publiziert. Dabei wurden Menschen untersucht, die übermäßig viel Zeit mit Karten- oder Computerspielen verbringen.

Übermäßige Belohnung

Das Ergebnis: "Wenn solche 'krankhaften' Spieler mit riskanten Manövern Erfolg haben, kommt es in ihrem Gehirn zu einer übersteigerten Belohnungsreaktion", erklärt Hewig. Darum bleiben die Spieler weiterhin bei ihrem riskanten Verhalten.

Für seine Forschung setzt Hewig diagnostische Techniken ein: Mit Elektroenzephalographie werden die Hirnströme der Probanden aufgezeichnet, mit der funktionellen Magnet-Resonanz-Tomographie physiologische Vorgänge im Gehirn sichtbar gemacht. Auf diesem Gebiet wird er in Würzburg mit dem Forschungszentrum Magnet-Resonanz-Bayern e.V. kooperieren. (red)