Alles falsch gemacht

Am Mittwoch, 2. Juni veranstaltet die Frauengruppe "Medea" der lokalen Agenda21 im 4. Bezirk eine Lesung mit Elfriede Hammerl.

Die Autorin liest aus ihrem Buch "Alles falsch gemacht" - Kolumnen aus 25 Jahren Profil um 18:30 Uhr im Projektraum Sonnensegel (1040 Wien, Mühlgasse/Ecke Preßgasse).

Links: Buchrezension "Knackig vergeht, Benachteiligung besteht", Medea

Foto: Buchcover Alles falsch gemacht/Deuticke

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Vergebung im Filmcasino

Am 3. Juni läuft der dritte Teil der Verfilmung des Bestsellers "Vergebung" ("Luftslottet som sprängdes", "Das Luftschloss, das gesprengt wurde", Schweden, Dänemark, Deutschland 2009, 146 Min.) der Millennium Trilogie Stig Larssons im Filmcasino an.

Noomi Rapace (Bild) ist darin wie in "Verblendung" ("Män som hatar kvinnor", "Männer, die Frauen hassen") und "Verdammnis" ("Flickan som lekte med elden", "Das Mädchen, das mit dem Feuer spielte") als Undercover-Ermittlerin und Hackerin Lisbeth Salander zu sehen, der es nun um alles oder nichts, um Schuld oder Unschuld, Freiheit oder Verurteilung, Leben oder Tod geht. 

Link: Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien

Foto: REUTERS/Gaillard

Kunst zum Thema Missbrauch

Das Schweigen Roms hat die Künstlerin Karin Hannak zu einer Reihe von Arbeiten zum Thema "Sexueller Missbrauch von Kindern" veranlasst. Anlässlich der Ausstellung "Ortswechsel" in der Galerie der Mitte, Niedermayrweg 7, A-4040 Linz von 26. Mai bis 30. Juni zeigt die Künstlerin drei Bilder aus dieser Serie:

"Abuse" (Bild) - ein mächtiger vergoldeter Penis als dominante Erscheinung, davor viele Kinderköpfe symbolisiert sexuellen Missbrauch von Kindern.
"Victims" - ein rotes Kruzifix mit zwei heraus wachsenden Knabenköpfen ist ein Hinweis auf das Leid der Opfer.
"Hope" - eine weite offene Landschaft.

Link: Serie Kindesmissbrauch

Foto: Karin Hannack, "Abuse"

raum_körper einsatz

Erstmals zeigt das MUSA, das Museum auf Abruf, ausgewählte figurale Werke aus der Sammlung der Kulturabteilung der Stadt Wien, die sich in vielfältiger Weise auf den menschlichen Körper beziehen. Der Bogen reicht dabei von Skulpturen in den klassischen Medien Holz, Metall und Stein bis hin zu Lösungen, in der die Figur nur noch als Idee in den Raum gesetzt ist. Teilnehmende KünstlerInnen (u.a.): Linda Christanell, Katrina Daschner, Valie Export, Judith P. Fischer, Bruno Gironcoli, Barbara Graf, Julie Hayward, Lotte Hendrich-Hassmann, Edgar Honetschläger, Alfred Hrdlicka, Birgit Jürgenssen, Kiki Kogelnik, Karl Kowanz,  Flora Neuwirth, Erik Rockenschaub, Hilde Uray,  Fritz Wotruba, Erwin Wurm u.v.m.

Mit der Ausstellung "raum_körper einsatz, Positionen der Skulptur", startet das Museum zugleich ein Projekt: die Kunstvermittlung für blinde und sehbehinderte Menschen, die Kunst selbst erfahren und be-greifen möchten.

Das Projekt besteht aus insgesamt vier Tastführungen für die Skulpturen­ausstellung, die bis 9. Oktober zu begehen ist.

Link: MUSA Museum auf Abruf, Felderstraße 6-8, 1082 Wien (neben dem Rathaus); Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 11.00 - 18.00 Uhr | Do: 11.00 - 20.00 Uhr | Sa: 11.00 - 16.00 Uhr. Barrierefreier, kostenloser Eintritt!

Foto: Flora Neuwirth, 100 Boots / Eleanor Antin (100%y-100%m), 2003, Acryllack/MUSA

Zukunftsvergangenheitserfindung für Gert Jonke

Eine Ausstellung von Ilse Gewolf ist im ega - Frauen im Zentrum bis 22. Juni, Mo - Do, 9-16 Uhr, bei freiem Eintritt zu besichtigen.

Außerdem zu sehen: "Reise zum unerforschten Grund des Horizonts", ein Film-Portrait über Gert Jonke von Ingrid Ahrer und Martin Polasek (Österreichischer Fernsehpreis für Bildungsprogramme 2008).

Link: ega - frauen im zentrum, Windmühlgasse 26 , 1060 Wien

Foto: Einladung Ausstellung Ilse Gewolf

Ich bin Ich. Susi Weigel

Das Frauenmuseum Hittisau zeigt in seiner Sommerausstellung "Ich bin Ich. Susi Weigel". Sie ist der Bludenzer Trickfilmzeichnerin, Grafikerin und Illustratorin gewidmet, die weltweit bekannte Kinderbücher wie etwa "Das kleine Ich bin Ich", "Lollo", "Die Omama im Apfelbaum" oder "Die Geggis" illustriert hat.

Während Mira Lobe heute vielen Menschen ein Begriff ist, ist der Name Susi Weigel nur wenigen bekannt. Die lebenslustige, aber öffentlichkeitsscheue Weigel wurde zwar in Wien und in der Welt immer wieder durch bedeutende Preise geehrt, gerade aber in Vorarlberg kaum wahrgenommen. Ein guter Grund für das Frauenmuseum, dessen Aufgabe es ist, das Kulturschaffen von Frauen sichtbar zu machen, einer wichtigen Vorarlbergerin die nächste Sommerausstellung zu widmen. Die Exponate stammen aus dem persönlichen Nachlass von Susi Weigel. Der Nachlass befindet sich in Bludenz in Privatbesitz und wurde bisher noch nie der Öffentlichkeit präsentiert.

Zu sehen bis 26. Oktober.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau

Foto: Das kleine Ich bin Ich/Illustration Susi Weigl/Frauenmuseum

fäden-textur

"Ich werde einen Kokon filzen, Fädenschichten verbinden, die sich ineinander verweben, sich lösen, sich wieder neu binden und immer wieder anders werden. Dieses Gewebe wird ein Gewebe aus einem Viel-Sein werden, manngifaltige Schichten in sich tragen und auch immer anders sein. Ein Moment des Unmittelbaren, fast einer Unschuld nahe, wird sich mit meinen Händen miteinbinden, Unsicherheiten der Handfertigkeit miteinschreibend und doch auch auf jenen Willen stoßen, der es zur Bedingung macht zu werden: Ein Wille zu hoffen, auf ein anderes, auf ein anderes von sich eingenistet in all den Schichten von Ich-identitäten mit denen man/frau die eigene Existenz legitimiert.

Insofern wird meine Ausstellung 'fäden-textur' in vielen Sprachen sprechen. Sie wird eine Sprache des Logos verwenden, sowie eine Sprache der Sinne. Sie wird eine Bewegung um eine Autoerotik wagen, die sich als ein Flüsterton in einer Blase fortsetzt.
Sie wird Text sein.
Sie wird Textil sein.
Sie wird Textur sein.
So werden in diesem Sinne Spuren ge- und freigelegt, die an Netze erinnern, die dezentriert ein Spinnen andenken, aber es gerade in dieser Assoziation grafisch subvertieren. Es gibt kein Zentrum, der Mittelpunkt bewegt sich permanent fort. Da, wo er gerade scheint zu sein, verbindet er sich mit der Konnotation des Nichts und verweigert jegliche Komprimierung auf Eines. Im Vielen, in einer unumgänglichen Rhizovocality (Vielstimmigkeit) wird Unsichtbares und Halbsichtbares vergegenwärtigt ohne sie zu benennen. Vielmehr sind es die Fäden, von einem Knoten zum anderen, die in ihrer enthierachisierenden Grafik einer Identitätspolitik widersprechen und so auch Räume herstellen, die rhizomorph bleiben oder werden. Und gerade darum. Immer wieder. Eine Mannigfaltigkeit von Fäden, die sich binden und entbinden, die sich ineinanderweben und verdichten. Fäden, die in ihrem vielschichtigen Werden von einem anderen erzählen."

Die Austellung "fäden-textur" von Judith (Moser | Klemenc) ist in der Galerie kooio, Mariahilfstraße 40, Innsbruck, bis 4. Juni (Mo, Di 11-15 Uhr, Mi - Fr, 17-20 Uhr) zu sehen.

Foto: Judith Moser Klemenc

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"Well and Truly"

Das Kunsthaus Bregenz (KUB) widmet der renommierten US-amerikanischen Künstlerin Roni Horn bis 4. Juli die umfassende Einzelausstellung "Well and Truly". Auf vier Stockwerken erhalten BesucherInnen einen Einblick in das umfangreiche Schaffen der New Yorkerin, darunter Papierarbeiten, skulpturale Objekte, Fotoinstallationen und Glasobjekte.

Seit Jahren beschäftigt sich Roni Horn mit der Lyrikerin Emily Dickinson und der Möglichkeit, Sprache als Skulptur darzustellen. Umgesetzt hat sie das etwa in der Serie "White Dickinson", die aus Aluminiumstangen besteht, in die weiße Textfragmente aus Dickinsons Werk eingelassen sind. In Bregenz sind Teile davon zu sehen.

Link: Kunsthaus Bregenz, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr

Foto: REUTERS/Miro Kuzmanovic

l[i]eben. uferlos und andersrum

Die Ausstellung "l[i]eben. uferlos und andersrum" ist eine Auseinandersetzung mit Liebe, Begehren und Geschlechterrollen, die neue Blicke auf die Sammlung des Volkskundemuseums gewährt. Sie zeigt, wie aus Definitionen Urteile und Vorurteile werden und hinterfragt die Festlegung, Einübung, Zuschreibung und Dekonstruktion von Geschlechterrollen. Volkskundliche Realien werden dabei mit Zeugnissen des kulturellen Umgangs mit Geschlecht, Sexualität und Liebe konfrontiert und angebliche neutrale Momentaufnahmen werden als Dokumente gelebten Widerstandes gegen eine diskriminierende Ordnung dechiffriert.

P.S.: Zur Ausstellung gibt es auch ein Buch von Elke Murlasits, Maria Froihofer und Eva Taxacher "l[i]eben und Begehren zwischen Geschlecht und Identität".

Die Sonderausstellung ist bis 26.10., 9-16 Uhr zu sehen.

Rahmenprogramm: 10. Juni "Lesbengeschichte(n) von 1980 bis 2000" / 26. Juni Fallgeschichten aus erhaltenen Strafgerichtsakten die Verfolgung von Homosexuellen während der Zeit des Nationalsozialismus.

Links: Volkskundemuseum, Paulustorgasse 11-13a, 8010 Graz

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Einladungsfolder l[i]eben. uferlos und andersrum