Triest - Italien und Slowenien haben am heutigen Montag in Triest ein Abkommen unterzeichnet, das Sicherheitsrichtlinien und gegenseitige Information im Bereich der Nutzung von Atomenergie regelt. Die italienische Umweltministerin Stefania Prestigiacomo erklärte laut italienischer Nachrichtenagentur ANSA, ein ähnliches Abkommen bestehe seitens Rom bereits mit Paris. Weitere Verträge seien u.a. mit Österreich und den USA geplant.

Der bilaterale Vertrag, der seitens Sloweniens von Umweltminister Roko Zarnic unterzeichnet wurde, war zuvor von den jeweiligen nationalen Agenturen für Nukleare Sicherheit ausgehandelt worden. Er sieht vor, dass die beiden Länder rund um die Uhr Informationen austauschen, um allfällige Notfälle bzw. Pannen zu minimieren. Beide Länder verpflichten sich damit, einen Notfall ohne Verzögerung mit allen relevanten Details (Art, Ort und Zeitpunkt des Unfalls) zu melden. Gleichzeitig werden Mechanismen in Gang gesetzt, um den Zwischenfall "in bestmöglicher Weise handzuhaben".

Roms Rückkehr zur Atomenergie

Italien bereitet seit vergangenem Jahr die Rückkehr zur Atomenergie vor, nachdem der AKW-Unfall in Tschernobyl 1986 zu einem Referendum geführt und einen Ausstieg aus der Nuklearenergie bedeutet hatte. Da Italien in den vergangenen 25 Jahren zum Großteil von Stromimporten abhängig war, beschloss die 2008 gewählte Regierung unter Silvio Berlusconi, wieder auf AKW-Energie zu setzen. Technologie-Lieferant soll v.a. Frankreich sein. Italien hat auch Interesse am Bau des zweiten Reaktorblocks im slowenischen Atomkraftwerk Krsko bekundet. (APA)