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Thomas Gottschalk und Dieter Bohlen im Duell um das schönste Outfit.

Foto: APA/epa/Seeger

Einverstanden, wenn dieses TV-Tagebuch verzichtet, "Wetten, dass ...?" vom Pfingstsonntag zu besprechen? Nicht dass es nicht unterhaltsam gewesen wäre. Trotzdem: Das Wetter ist weniger erwartbar.

Der Spaß hielt sich ohnehin in Grenzen: Nicht zum ersten Mal war eine Stierkampfarena auf Mallorca von dem Getöse erfüllt. Nicht zum ersten Mal begleiteten La-Ola-Wellen in die Sommerpause. Die Wetten waren dem üblichen Kuriositätenkabinett entnommen: Da eine Frau, die mit einem Traktorreifen Hula-Hoop tanzte, dort ein Chinese, der mit seinem Ohr einen Schwimmreifen aufblies. Traditionell wurde schweres Gefährt ungewöhnlich bewegt: ein Zehn-Tonnen-Lkw per menschlichem Abschleppseil.

Auch sonst drängten nur übliche Verdächtige in den Vordergrund: Dieter Bohlen, Peter Maffay, Lionel Richie und Konsorten. Dazu ein paar Komiker und Sternchen, diverse Promotion für diverse Popkultur. Thomas Gottschalk bekam zum 60er ein Ständchen, Michael Ballacks kaputtes Fußballbein, das seine WM-Teilnahme verhindert, wurde öffentlich betrauert. Immerhin: Altrocker Jeff Beck spielte die Klampfe.

Okay, zugegeben: Es war weniger schlecht als die letzten Male. Michelle Hunziker ist jetzt ein Jahr dabei, scheint allgemein akzeptiert zu sein und wird den Zusehern wohl erhalten bleiben. Trotz aller Anachronismen des Formats bleibt der Show-Dinosaurier aber, was er seit zig Jahren ist: eine televisionäre Konvention, ein buntlackierter Ausdruck deutscher Biederkeit.

Das TV-Tagebuch wird aber nicht müde, sich dieser in TV-Abende gegossenen Gleichförmigkeit anzunehmen. Nächstes Mal wieder. Reden wir jetzt übers Wetter? Bitte. (Alois Pumhösel/DER STANDARD; Printausgabe, 25.5.2010)