Klagenfurt - Zwischen dem FPK-Bürgermeister von Großkirchheim in Kärnten, Peter Suntinger, und dem örtlichen Alpenverein ist ein Streit um eine Gedenktafel für den verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider unterhalb des Großglockner-Gipfelkreuzes entbrannt. Suntiger hatte die Messingtafel am 26. Jänner (60. Geburtstag Haiders, Anm.) angebracht, der lokale Alpenvereinssektionschef entfernte die Tafel inzwischen wieder, berichtet die "Kärntner Tageszeitung" (KTZ) in ihrer Samstagsausgabe. Bei der umstrittenen Haider-Schau im Klagenfurter Bergbaumuseum ist indes das Gästebuch verschwunden.

Die Tafel habe "Unmut erregt" und sei mit Pickeln traktiert worden, begründete Ernst Rieger, Sektionsleiter des Alpenvereins Großkirchheim, gegenüber der KTZ die Demontage. Bürgermeister Suntinger sieht die Sache natürlich anders: "FPK-Klubobmann Kurt Scheuch, ich und eine weitere Person hatten sie in Auftrag gegeben. Die Aufstellung war mit Rieger abgesprochen. Anlass war die Liebe Jörg Haiders zum Großglockner", erklärte der FPK-Politiker.

"Grabschändung"

Die Demontage sei "mit Brachialgewalt, was einer Grabschändung gleichkommt", erfolgt, meinte Suntinger. Er wandte sich deshalb mit einer Sachverhaltsdarstellung an die Chefetage des Alpenvereins in Innsbruck. Die Messingtafel steht derzeit in Suntingers Amtsstube.

Sektionsleiter Rieger beruft sich auf eine Abmachung mit Suntinger, wonach abgesprochen gewesen sei, die Tafel unter den vorhandenen diskret einzureihen. "Sie wurde aber sehr auffällig platziert, was nicht in Ordnung war. Dazu war sie mit einem unüblichen Spruch versehen: Am Berg gibts keine falschen, nur echte Freunde", so Rieger.

Haider-Ausstellung

Aufregung herrscht dieser Tage auch im Klagenfurter Bergbaumuseum. Das Gästebuch der Haider-Ausstellung ist nämlich seit Donnerstag nicht mehr auffindbar. Kulturstadtrat Albert Gunzer (FPK) kündigte an, eine Diebstahlanzeige bei der Polizei erstatten zu wollen, sollte das weinrote Gästebuch bis kommenden Dienstag nicht auftauchen. Die Ausstellung hatte bisher nicht den erhofften Besucherzuspruch erhalten, trotzdem wurde die Schau von der Stadt wegen des "großen internationalen Interesses" bis Oktober verlängert. (APA)