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Am Sonntag fanden die Bergungskräfte den Flight-Recorder der abgestürzten Maschine.

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Mitglieder der Bharatiya Janta Party trauern um die Opfer des Absturzes.

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Fünf bis sechs Überlebende konnten aus den brennenden Trümmern gerettet werden.

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Die Maschine der Billig-Fluggesellschaft Air India Express war am Samstagmorgen um 6.30 Uhr Ortszeit über die Landebahn des Flughafens der Stadt Mangalore hinausgeschossen.

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Rettungskräfte und Feuerwehr am Absturzort.

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Mangalore - Ein Pilotenfehler ist möglicherweise die Ursache für das schwerste Flugzeugunglück in Indien seit mehr als zehn Jahren gewesen. Die Boeing 737-800 der Air India schoss am Samstag in Mangalore über die Landebahn hinaus, stürzte eine Felswand hinab und ging in Flammen auf. 158 Menschen wurden getötet, acht Insassen überlebten.

Das Wetter und die Sichtverhältnisse zum Zeitpunkt der Landung seien "völlig normal" gewesen, sagte der indische Luftfahrtminister Praful Patel am Montag dem Fernsehsender CNN-IBN. Menschliches Versagen könne nicht ausgeschlossen werden. Weitere Erkenntnisse soll nun die Auswertung der Black Box bringen, die am Sonntag geborgen wurde.

Die Landung in Mangalore gilt als anspruchsvoll. Der Flughafen Bajpe liegt etwa 30 Kilometer außerhalb der Stadt auf einem Hochplateau. Wenn die Maschine nach dem Aufsetzen nicht rechtzeitig zum Stehen kommt, ist eine Katastrophe nach Ansicht von Experten nahezu unvermeidlich.

Die Maschine der Air India Express, einer Billigtochter der nationalen Fluggesellschaft Air India, kam aus Dubai. An Bord waren 160 Passagiere - ausnahmslos Inder - und sechs Besatzungsmitglieder.

Millionen Inder verdienen ihren Lebensunterhalt in den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen Ländern des Nahen Ostens. Die meisten Passagiere der Unglücksmaschine wollten zu Beginn der Ferienzeit zurück in die Heimat. Einige waren seit Jahren nicht mehr zu Hause, so wie der zweifache Vater Koolikkunnu Krishnan, der die Bruchlandung überlebte.

Nach dem Aufsetzen auf der Landebahn habe zunächst alles ganz normal gewirkt, sagte Krishnan. Plötzlich sei die Maschine aber von einer Seite auf die andere geschwankt, dann habe es gekracht. "Die Leute schrien, Kinder weinten laut", erzählte der 45-Jährige. Die Maschine brach auseinander, Feuer und Rauch breiteten sich aus. Irgendwie habe er es geschafft, seinen Gurt zu öffnen und aus dem Wrack zu klettern, sagte Krishnan.

Die acht Überlebenden saßen in der Mitte der Maschine, also dort, wo die Boeing auseinanderbrach. Sie schafften es, sich in letzter Sekunde in Sicherheit zu bringen, bevor ein Feuerball das Flugzeug verschlang. Die anderen Insassen hatten keine Chance.

Unter den Toten war auch der Pilot. Nach Angaben des indischen Innenministers Palaniappan Chidambaram hatte der Mann mehr als 10.000 Stunden Flugerfahrung und war bereits 26 Mal in Mangalore gelandet. Mitarbeiter der serbischen Fluggesellschaft JAT sagten, bei dem getöteten Piloten handle es sich um einen 55-jährigen Serben mit britischem Pass, der früher bei JAT gearbeitet habe.

Das Flugzeugunglück war das schwerste in Indien seit November 1996. Damals wurden beim Zusammenstoß einer saudi-arabischen Maschine mit einem Frachtflugzeug aus Kasachstan 349 Menschen getötet. (APA)