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Hätte er mal besser nachgeforscht. Rumäniens Präsident verlieh einem früheren Leiter des Inlandsgeheimdienstes Securitate den höchsten militärischen Orden des Landes - und machte die Auszeichnung heute rückgängig.

Foto: AP/Vadim Ghirda

Bukarest - Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu hat versehentlich einen wegen Verbrechen in der Zeit des Kommunismus verurteilten und auch als Geheimdienst-Folterer bekannten Ex-Minister ausgezeichnet. Basescu machte am Freitag die Verleihung des militärischen Ordens an George Ioan Homostean wieder rückgängig, nachdem dessen Vergangenheit aufgrund von Recherchen der Tageszeitung "Cotidianul" bekannt geworden war.

Homostean hatte im April auf Empfehlung des Nationalen Veteranenvereins die höchste militärische Auszeichnung in Friedenszeiten, den Militärischen Tugendorden im Kavaliersgrad, "als Anerkennung für die Opferbereitschaft, die er in der Erfüllung seiner Aufträge innerhalb der rumänischen Armee zeigte" erhalten. Dabei war er in den 1980er Jahren mehrmals kommunistischer Innenminister gewesen und hatte in dieser Funktion den berüchtigten rumänischen Geheimdienst "Securitate" geleitet.

Zudem fand "Cotidianul" heraus, dass Homostean nach der Wende zu 14 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er 1981 die Erschießung dreier antikommunistischer Kämpfer koordiniert hatte, die einen Bus entführt hatten, um aus dem Land zu fliehen. Auch ist Homostean einer der Securitate-Folterer, den der offizielle Bericht über die Verbrechen des Kommunismus in Rumänien namentlich nennt. Aufgrund dieses Berichts hatte Basescu 2008 vor dem Parlament den Kommunismus als verbrecherisches Regime verurteilt. In einer Pressemitteilung äußerte das Büro des Präsidenten sein Bedauern für den Vorfall und erklärte, die Auszeichnung sei infolge von Falschinformationen erfolgt. (APA)