Foto: Lübbe

Da erscheint ein schwarzer Mustang ohne Nummerntafel, den Festgästen wird eine entsetzlich zugerichtete Frau vor die Füße geworfen. Es ist eine Provokation für die FBI-Leute, die bald herausfinden, dass das Opfer Heather Hollister Detective war und vor Jahren verschwunden ist. Ihr Mann hat inzwischen seine Geliebte geheiratet und die Lebensversicherung kassiert. Smoky lässt Heathers Biografie durchleuchten und hat den Ehemann in Verdacht, mit der Entführung seiner Frau zu tun zu haben.

Es gibt ähnliche Verbrechen, bei denen die Opfer lobotomiert und dann als lebende Tote in die Welt zurückgestoßen wurden. Cody McFadyen ist nicht zimperlich im Erfinden grausiger Details. Sehr beklemmend sind die Einblicke in die Internet-Hassforen, wo Männer, die von ihren Frauen verlassen worden sind, einander bestätigen, dass diese Weiber das Schlimmste verdienen. Smoky schleust einen angeblich von seiner Frau betrogenen Agenten als Köder in das Chatforum ein und entdeckt ein makabres neues Geschäftsfeld. Der in Kalifornien lebende Autor scheint mit seinen Serienheldinnen den Geschmack eines abgebrühten Thriller-Publikums zu treffen; Gutenachtgeschichten sind das nicht. (Ingeborg Sperl, ALBUM - DER STANDARD/Printausgabe, 22./23./24.05.2010)