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Das ist Spitze! Potsdams Fatmire Bajramaj und der Pokal...

Foto: AP/Ochoa

Getafe  - Turbine Potsdam hat das erste Champions-League-Finale der Frauen gewonnen. Der deutsche Meister schlug am Donnerstagabend im Madrider Vorort Getafe den französischen Titelträger Olympique Lyon vor 10.372 Zuschauern mit 7:6 im Elfmeterschießen. Nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung war es 0:0 gestanden. Die Champions League hat bei den Frauen in dieser Saison den UEFA-Cup abgelöst.

Matchwinnerin für Potsdam war die 17-jährige Torfrau Anna Felicitas Sarholz, die zwei Strafstöße hielt und ihren eiskalt verwandelte. Sarholz hatte bereits im Semifinale gegen Duisburg drei Elfmeter gehalten. "Entweder du gewinnst oder du verlierst. Die Mannschaft hat mir den Rücken frei gehalten, das war eine sehr starke Leistung", sagte Sarholz. Bianca Schmidt verwandelte vor den entscheidenden Elfmeter für Potsdam, das anschließend als erste Mannschaft die neue, 60 Zentimeter hohe Henkel-Trophäe aus Sterling-Silber in den Himmel stemmen konnte. Darüber hinaus ist der Premieren-Triumph mit einem Preisgeld von 300.000 Euro dotiert.

Während die spanische Hauptstadt bereits dem Männerfinale zwischen dem  Bayern München und Inter Mailand am Samstagabend im Estadio Santiago Bernabeu entgegenfieberte, nahm von dem Spiel im Vorort Getafe seit Tagen fast niemand Notiz. Die UEFA war zwar bemüht, mit Werbetafeln auf das Duell im Coliseum Alfonso Perez hinzuweisen, doch vor allem in den lokalen Medien fand es keinen Niederschlag.

Selbst die Taxifahrer von Madrid wussten am Donnerstag teilweise nicht, wo sich das Stadion befindet. Um die Arena des lokalen spanischen Erstligisten FC Getafe zu füllen, waren die Tickets zu Preisen von drei bis fünf Euro geradezu verramscht worden. Zahlreiche Schulklassen und Jugendmannschaften lokaler Klubs saßen auf den Tribünen, immerhin rund 300 Turbine-Fans waren aus Deutschland angereist. In Potsdam zitterten zugleich Tausende beim Public Viewing mit.

Diese sahen ein zerfahrenes Spiel, in dem Lyons Louisa Necib mit einem Pfostentreffer aus 25 Metern das erste Ausrufezeichen setzte (15.). Erst in der 27. Minute besaß Weltmeisterin Fatmire Bajramaj die erste Chance für Potsdam, das im Halbfinale den Ligarivalen FCR Duisburg ausgeschaltet hatte. Turbine hatte allerdings große Mühe, auf Touren zu kommen. Die Potsdamerinnen brachten kaum einen vernünftigen Spielzug zustande.

Es dauerte ein Stunde, ehe Turbine hätte in Führung gehen können. Tabea Kemme scheiterte aber zunächst aus drei Metern an der Torhüterin von Lyon, den Abpraller setzte sie dann aus zwei Metern über das Tor von Olympique (60.). Kurz vor Schluss der regulären Spielzeit traf dann Anja Mittag mit einem Schuss aus 15 Metern nur die Stange (84.). In der spannenden Verlängerung hatten beide Seiten zahlreiche Großchancen, die beste für Potsdam vereitelte die starke französische Torhüterin Sahra Bouhaddi gegen Isabelle Kerschowksi (103.). (sid/APA/red)

Final-Ergebnis der Champions League der Frauen vom Donnerstag:
Olympique Lyon - Turbine Potsdam 0:0 n.V., 6:7 i.E.