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Foto: Archiv

Im Rahmen der am Mittwoch in Amsterdam gestarteten Brainshare-Europe-Konferenz hat der Softwarehersteller Novell das erste große Sammelupdate für die aktuelle Generation des eigenen Enterprise-Linux angekündigt. Das Service Pack 1 für SUSE Linux Enterprise 11 bringt dabei vor allem symbolträchtige Neuerungen in Fragen Virtualisierung.

KVM

Denn neben Xen 4.0, das eine deutlich verbesserte Input/Output-Performance bringen soll, wird nun erstmal auch das fix im Linux-Kernel integrierte KVM offiziell - und gleichberechtigt - unterstützt. Damit folgt man dem aktuellen Trend im Linux-Umfeld, der seit der Übernahme von XenSource durch Citrix immer deutlicher weg von Xen geht. So hat sich ja auch Red Hat bereits klar hinter KVM gestellt - und dessen ursprünglichen Hersteller übernommen.

Support

Bei Novell will man den Wechsel allerdings nicht ganz so abrupt vollziehen. So betont Markus Rex, Leiter des Linux-Geschäfts bei Novell, gegenüber dem WebStandard, dass man mit KVM zwar bereits sehr gute Erfahrungen gemacht habe, es aber auch einfach ein paar Jahre dauere, bis sich so eine neue Technologie etabliere. Entsprechend habe man derzeit auch noch wesentlich mehr Kunden, die Xen aktiv nutzen, als es bei KVM der Fall ist, diese wolle man natürlich weiter unterstützen. Zusätzlich zu KVM und Xen bringt das Service Pack 1 - erstmalig im Linux-Umfeld - die nötigen Komponenten zur Integration mit Microsofts Hyper-V, ein Ergebnis aus der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen.

Vermischtes

Zu den weiteren Neuerungen von SLE SP1 gehören Verbesserungen für die High-Availability-Ausgabe der Enterprise-Distribution, also etwa "Simple Node Recovery" mit ReaR oder diverse administrative Tools - darunter auch ein Cluster-Simulator. Im Desktop-Umfeld hat man einige der ausgelieferten Komponenten auf den aktuellsten Stand gebracht, darunter Firefox und OpenOffice.org, die Mail/Kalender-Suite Evolution freut sich über eine neue, MAPI-basierte Exchange-Anbindung. Der SLE-Kernel wurde ebenfalls aktualisiert und zwar auf die Version 2.6.32.

Upgrade

Neben den technischen Verbesserungen, gibt es auch manche Neuerung im zugehörigen Ökosystem: Dazu gehören flexiblere Support-Optionen, die es den KundInnen erleichtern sollen, selbst genau zu bestimmen, wann sie upgraden wollen. Auch hat man das eigene Linux-Treiber-Programm ausgeweitet, mit dem Hardwarehersteller Treiber für ihre Komponenten selbst über die Novell-Kanäle aktualisieren können.

Verfügbarkeit

Das Service Pack 1 für SUSE Linux Enterprise 11 soll am 2. Juni für bestehende KundInnen zum Download freigegeben werden. (Andreas Proschofsky aus Amsterdam, derStandard.at, 19.05.2010)