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Wikileaks veröffentlichte 2009 eine schwarze Liste von Websites für den australischen Netzfilter.

Foto: Archiv

Dem australischen Wikileaks-Aktivist Julian Assange wurde am Flughafen von Melbourne vorrübergehend der Reisepass entzogen. Behörden durchsuchten sein Gepäck und befragten ihn zu seiner Vergangenheit als Hacker, wie er in einem Interview mit SBS Dateline sagte.

Gepäck durchsucht

Die Behörden hätten Assange mitgeteilt, dass sein Reisepass abgegriffen aussehe und daher eingezogen werden könnte. In der Einreise-Datenbank habe Assanges Reisepass laut The Age den Status "normal", was bedeutet, dass sich der Australier frei im Land bewegen darf. Nach 15 Minuten sei ihm der Pass wieder zurückgegeben worden, dennoch sei sein Gepäck später von den Behörden durchsucht worden. Zudem sei er zu seiner Vergangenheit befragt worden - Anfang der 90er war Assange als Teenager zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil er Computer der australischen Polizei gehackt habe.

Zensurfilter

Der Vorfall geschah vor dem Hintergrund, dass die Whistleblower-Plattform Wikileaks im vergangenen Jahr eine schwarze Liste mit Websites veröffentlicht hatte, die durch den australischen Zensurfilter nicht mehr erreichbar sein sollten. Grundsätzlich sollte der Filter den Zugang zu kinderpornografischen Inhalten verhindern, doch befanden sich auf der Liste unter anderem auch Websites zu Sterbehilfe, einigen religiösen Randgruppen und normaler Pornografie.

Ermittlungen

Die zuständige Communications and Media Authority hatte deswegen bei der Australian Federal Police (AFP) Beschwerde eingelegt, die daraufhin Ermittlungen gegen Wikileaks aufgenommen hätten. Das habe Assange aus einem Schreiben von dem für Kommunikation zuständigen Minister Steven Conroy erfahren. Ein AFP-Sprecher teilte The Age allerdings mit, dass diese Untersuchungen bereits wieder eingestellt worden seien. (red)