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Tschechiens Lukas Kaspar findet trotz beeindruckender Breite von Kanadas Goalie Chris Mason eine Lücke.

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Tomas Rolinek und Steven Ott haben sich lieb, das Publikum geht entsprechend mit.

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Alexander Owetschkin hat was vor...

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Köln/Mannheim - Ein 3:2 (1:1, 2:0, 0:1)-Sieg im Zwischenrunden-Finale gegen Olympiasieger Kanada hat dem elfmaligen Weltmeister Tschechien doch noch die Viertelfinal-Teilnahme bei der Eishockey-WM in Deutschland beschert. Erstmals seit sieben Jahren steht auch Deutschland im Viertelfinale. Die Gastgeber gewannen in Köln gegen die Slowakei mit 2:1 (1:0, 1:1, 0:0).

Mit dem 33. Sieg im 70. WM-Duell zogen die Tschechen  in der Tabelle der Gruppe F noch an Kanada vorbei auf Rang drei. Der Olympiasieger beendete zwei Tage nach dem 1:3 gegen Schweden die Gruppe F nur als Vierter und trifft nun im Viertelfinal-Knüller auf Titelverteidiger Russland, das sich am Abend gegen Finnland 5:0 (1:0,2:0,2:0) durchsetzte und die Gruppe E ohne Punktverlust gewann.

Finnland trifft nun auf die Tschechen, Deutschland auf die Schweiz. Die Eidgenossen wurden von den Schweden mit 5:0 vom Eis gefegt. Das Tre-Kronor-Team hat mit Dänemark den vermutlich leichtesten Viertelfinal-Gegner.

Patzender Kanada-Keeper

Für den elfmaligen Weltmeister Tschechien stand am Dienstag in Mannheim viel auf dem Spiel. Verlieren war verboten, denn eine Niederlage in der regulären Spielzeit hätte das Aus und damit die schlechteste Platzierung in der 90-jährigen WM-Geschichte bedeutet.

Vor 6466 Zuschauern kämpften beide Teams verbissen um jeden Puck, erspielten sich anfangs aber nur wenig gute Tormöglichkeiten. Nach der Führung für Kanada durch Kapitän Ray Whitney (7.) sorgten Lukas Kaspars (19.) mit einem Unterzahltor, Jaromir Jagr (33.) und Jakub Klepis (39.) für die Wende zugunsten der Tschechen. Bei allen Gegentreffern machte der schon im bisherigen Turnierverlauf wenig souverän wirkende Goalie Chris Mason keine glückliche Figur. Die Nordamerikaner antworteten mit wütenden, aber wenig durchdachten Angriffen. Matt Duchene gelang nur noch der Anschlusstreffer (59.).

Slowaken enttäuschen erneut

Deutschland bewies vor 15.137 Zuschauern in der erneut nicht ausverkauften Kölner Arena wie schon beim 3:1 gegen Dänemark starke Nerven, als sie mit einem Erfolg den Gang in die Relegation verhindert hatte. Taktische Disziplin und eine starke Defensivleistung waren auch beim dritten Sieg im sechsten WM-Spiel der Schlüssel zum Erfolg.

Anders als beim 1:2 nach Verlängerung gegen Weißrussland begann die deutsche Mannschaft wieder mit viel Aggressivität und Zweikampfhärte. Die Slowaken, die vor 26 Stunden noch gegen Finnland auf dem Eis gestanden waren (2:5), zeigten sich beeindruckt.

Alexander Barta brachte die Deutschen mit dem einzigen Tor des ersten Abschnitts in Führung (8.). Im zweiten Drittel entwickelten die Slowaken mehr Offensivstärke, brachten den Puck aber nicht im Tor des Gegners unter. Stattdessen erhöhten die Deutschen durch Kreutzer auf 2:0 (25.).

In Bedrängnis kam die DEB-Auswahl dann nur noch, als Schütz für vier Minuten auf die Strafbank musste. Es blieb jedoch beim Anschlusstreffer für die Slowakei durch Svatos (40.).  Der Weltmeister von 2002 und kommender WM-Gastgeber verpasste zum dritten Mal in Folge die K.o.-Runde. Deutschland beendete die Zwischenrundengruppe E dagegen auf Platz drei.

Russen bereit zur Revanche

In der ruppigen Partie der immer besser in Schwung kommenden Russen gegen Finnland blieb die Strafbank selten leer. Vor allem die Finnen brachten sich in den ersten zwei Dritteln durch viele Fouls immer wieder in in Bedrängnis. Mit einem Mann mehr auf dem Eis ging die Sbornaja durch den Treffer von Routinier Sergej Fjodorow in Führung (17.). Im zweiten Drittel sorgten Jewgeni Malkin (34.) und Nikolai Kulemin (35.) mit einem Doppelschlag binnen zehn Sekunden schon für die Entscheidung.

Während Alexander Owetschkin zum ersten Mal bei dieser WM leer ausging, machten Alexej Jemelin und Maxim Afinogenow (beide 43.) die Lehrstunde für den Olympia-Dritten Finnland komplett. Die Partie gegen die Kanadier am Donnerstag ist nun für die Russen die Chance zur Revanche für die bittere Viertelfinal-Pleite bei Olympia im Februar. In Vancouver hatte - eine allderdings völlig anders zusammengesetzte - kanadische Mannschaft die Mannen von Wjatscheslaw Bykow mit 7:3 vom Eis gefegt. (rob/sid)

ERGEBNISSE vom Dienstag:

Zwischenrunde - Gruppe E, in Köln:
Slowakei - Deutschland 1:2 (0:1,1:1,0:0). Tore: Svatos (40.) bzw. Barta (8.), Kreutzer (25.)

Russland - Finnland 5:0 (1:0,2:0,2:0). Tore: Fjodorow (17.), Malkin (34.), Kulemin (35.), Jemelin (43.), Afinogenow (43.)

Gruppe F, in Mannheim:
Kanada - Tschechien 2:3 (1:1,0:2,1:0). Tore: Whitney (7.), Duchene (59.) bzw. Kaspar (19.), Jagr (33.), Klepis (39.)

Schweiz - Schweden 0:5 (0:1,0:2,0:2). Tore: Svensson (4.), Harju (21.), Hedman (24.), Pettersson (44.), Martensson (45.)