Berlin - Der weltgrößte Pharmahersteller Pfizer will nach der Übernahme des Konkurrenten Wyeth acht Produktionsstätten schließen und 6.000 Stellen streichen. Auch Deutschland ist betroffen: Die beiden deutschen Produktionsstandorte in Freiburg (Baden-Württemberg) und Illertissen (Bayern) bleiben zwar erhalten, wie Pfizer Deutschland am Dienstag mitteilte. Im Werk Illertissen sollen aber Stellen abgebaut werden.

In Freiburg sind derzeit rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, in Illertissen etwa 550. Wie viele und welche Arbeitsplätze dort betroffen sein werden, werde die Detailplanung ergeben, teilte Pfizer mit. Das Unternehmen werde für die betroffenen Mitarbeiter faire Lösungen erarbeiten und anbieten.

Weltweit werde der US-Pharmakonzern bis Ende 2015 acht Produktionsstätten schließen oder verkaufen - in Irland, Puerto Rico und den USA, kündigte Pfizer an. An sechs anderen Standorten soll die Fertigung reduziert werden, darunter Illertissen. Insgesamt sollen etwa 6.000 Stellen beim weltgrößten Pharmahersteller abgebaut werden.

Pfizer hatte Wyeth im vorigen Jahr für 68 Mrd. Dollar (54,7 Mrd. Euro) übernommen und deutliche Kosteneinsparungen mit Stellenstreichungen angekündigt. Bis Ende 2012 will Pfizer die Kosten des fusionierten Konzerns um vier bis fünf Mrd. Dollar senken. Seit dem Abschluss der Wyeth-Übernahme Mitte Oktober 2009 wurden rund 6.900 Stellen abgebaut.

Der US-Pharmagigant war mit einem kräftigen Gewinneinbruch ins Jahr 2010 gestartet. Unter dem Strich fiel im ersten Quartal ein Gewinnrückgang um 26 Prozent auf 2,026 Mrd. Dollar an. Beim Umsatz stand mit 54 Prozent ein sattes Plus auf 16,75 Mrd. Dollar in der Bilanz. (APA)