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Israelische Soldaten sollen auf Facebook-Spionage der Hisbollah hereingefallen sein

Foto: IDF/EPA

Offenbar sind auch Elitesoldaten nicht davor gefeit, auf Facebook an der Nase herumgeführt zu werden. Über ein gefälschtes Profil sollen 200 israelische Solaten gelinkt und einigen auch Geheimnisse entlockt worden sein, berichtet Spiegel Online unter Berufung auf das israelische Nachrichtenportal mySay. Dahinter wird die Schiitenmiliz Hisbollah vermutet. Als Lockvogel soll ein gefälschtes Profil mit dem Foto einer hübschen, jungen Frau eingesetzt worden sein.

Geheimcodes ausgeplaudert

Bereits seit einem Jahr sollen mit dem gefälschten Profil Reut Zukerman Kontakte zu den israelischen Soldaten geknüpft worden sein. Über 200 Soldaten der israelischen Armee hätten ihre Freundschaftsanfrage bestätigt. Besonders im Visier von Zukerman hätte die Elitetruppe des militärischen Abschirmdienstes gestanden. Die Soldaten sollen hinter Zukerman ebenfalls eine Soldatin vermutet und ihr Informationen über Aktivitäten der Einheit bekannt gegeben haben. Von Namen von Soldaten bis zu Geheimcodes und Beschreibungen von Stützpunkten hätten die vertrauensseligen Soldaten viele sensible Informationen ausgebplaudert.

Informanten rekrutieren

Misstrauen sei erst aufgekommen, als einigen Soldaten aufgefallen war, wie viele Mitglieder der Eliteeinheit mit Zukerman befreundet waren. Nachdem die Vorgesetzten informiert worden waren, seien im Jänner Ermittlungen aufgenommen worden. Das Profil von Reut Zukerman sei inzwischen gelöscht worden. Ob tatsächlich die Hisbollah dahinter steckt, müsse noch untersucht werden. Facebook und Twitter werden von beiden Seiten genutzt, um Informanten zu rekrutieren, weshalb israelische Soldaten bereits zuvor davor gewarnt wurden. Seit Jänner gebe es daher eine eigene Truppe, die die Nutzung sozialer Medien durch die Soldaten kontrolliert. (red)