Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch mit deutlichen Verlusten beendet. Der ATX fiel 55,33 Punkte oder 2,21 Prozent auf 2.446,49 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 14 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.460 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -1,40 Prozent, DAX/Frankfurt -2,71 Prozent, FTSE/London -2,70 Prozent und CAC-40/Paris -2,92 Prozent.

Auch an anderen Börsen in Europa ging es gleich im Frühhandel deutlich nach unten. Händler begründeten die Verluste mit dem überraschenden Verbot von spekulativen Leerverkäufen in Deutschland. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hatte überraschend ab Mitternacht ungedeckte Leerverkäufe von Staatsanleihen der Euro-Länder sowie von Aktien der zehn größten deutschen Finanzinstitute untersagt.

"Je mehr reguliert und eingegriffen wird, umso weniger wollen das die Marktteilnehmer", sagte ein Aktienhändler in Wien. Die Unsicherheit dürften anhalten, solange nicht klar ist, welche weiteren Regulierungsmaßnahmen noch auf die Märkte zukommen.

Kurzer Erholungsversuch

Nach einem kurzen Erholungsversuch am Nachmittag gab die Wiener Börse wie andere europäische Märkte auch im späten Handel noch mal deutlich nach. Negativ wirkte hier die negative Eröffnung der Wall Street nach schwachen US-Konjunkturdaten.

Besonders stark unter die Räder kamen in Wien voestalpine und fielen um 6,19 Prozent auf 22,72 Euro. Deutlich unter Druck kamen auch Immofinanz und verloren 4,85 Prozent auf 2,55 Euro. Das Unternehmen hat am Mittwoch nach Börsenschluss den Abschluss der Übernahme der Aviso Zeta, der "Bad Bank" der ehemaligen Constantia Privatbank, um einen Euro gemeldet.

OMV fielen vor dem Hintergrund neuer Mehrmonatstiefs der Ölpreise um 4,45 Prozent auf 25,99 Euro. Abgaben gab es auch in den anderen ATX-Schwergewichten. Erste Group büßten 1,98 Prozent auf 31,21 Euro ein. Telekom Austria verloren 1,29 Prozent auf 9,95 Euro. Raiffeisen International ermäßigten sich um 0,92 Prozent auf 34,60 Euro. Größere Nachfrage verbuchten Händler am Mittwoch einzig in bwin, die Aktie stieg gegen den Trend um 2,06 Prozent auf 40,07 Euro.

Schoeller-Bleckmann büßten nach Vorlage ihrer Quartalszahlen 3,26 Prozent auf 37,95 Euro ein. Der Ölfeldausrüster hatte in der Früh deutliche Einbußen bei Umsatz und Ergebnis vermeldet. Die Zahlen lagen teilweise und zwar vor allem beim Umsatz unter einigen Schätzungen. Aktienhändler und Analysten kommentierten die Ergebnisse in ersten Reaktionen dennoch neutral bis leicht positiv. Vor allem der gute Auftragseingang konnte positiv überraschen. Der Erste-Group-Analyst Gerald Walek erklärte die Aktienverluste Mittwoch entsprechend auch mit den fallenden Ölpreisen und nicht mit den Ergebnissen. (APA)

Die zehn größten Kursgewinner


1. CHRIST WATER TECHNOLOGY AG +2,18 Prozent
2. BWIN INT. ENTERT. AG +2,06 Prozent
3. C-QUADRAT INVESTMENT AG +1,61 Prozent
4. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG +1,59 Prozent
5. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +1,33 Prozent
6. KAPSCH TRAFFICCOM AG +1,00 Prozent
7. OBERBANK AG ST +0,59 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer


1. VOESTALPINE AG -6,19 Prozent
2. AGRANA BETEILIGUNGS-AG -5,28 Prozent
3. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH. -5,22 Prozent
4. IMMOFINANZ AG -4,85 Prozent
5. OMV AG -4,45 Prozent
6. MIBA AG VZ KAT. B -4,32 Prozent
7. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD -3,76 Prozent
8. BANK FÜR TIROL UND VBG AG VZ -3,41 Prozent
9. UNIQA VERSICHERUNGEN AG -3,36 Prozent
10. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG -3,30 Prozent