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Regelmäßige Zahnhygiene beim Arzt reduziert das Bakterienwachstum.

Foto: APA//Joerg Sarbach

Fukuoka - Wenn ein Mensch besonders unausstehlichen Mundgeruch besitzt, hat das nicht allein mit schlechter Mundhygiene zu tun. Bei vielen ist es Ergebnis einer schon seit Geburt vorhandenen Zusammensetzung von Mundbakterien, berichten japanische Zahnmediziner von der Universität Kyushu im Fachmagazin "Applied and Environmental Microbiology".

Die Forschergruppe um Toru Takeshita analysierte dazu Speichelproben von 240 Patienten, die über starken Mundgeruch klagten. Teils fanden sie dabei deutlich unterdurchschnittliche Konzentrationen von leichtflüchtigem Schwefel, der dem Atem die unangenehme Note verleiht. Bei diesen Patienten war der Anteil von Streptokokken, Granulicatella, Rothia-Mikrokokken und Treponema-Bakterien an der gesamten Bakterienpopulation im Mund sichtbar erhöht.

Bakterien tauschen statt abtöten

"Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Mundgeruch viel eher auf die charakteristische Belagerung durch eigene Mundbakterien zurückgeht als allein auf ein übermäßiges Bakterienwachstum aufgrund schlechter Mundhygiene", so die Forscher. Das könnte erklären, warum das Problem durch antibakterielle Mittel oft nur kurzfristig in den Griff zu bekommen ist. Denn sobald diese abgesetzt werden, können sich die Geruchsverursacher wieder stärker vermehren.

Als Lösung des weit verbreiteten Leidens schlagen die Wissenschaftler vor, die Zusammensetzung der Bakterienpopulation im Mundraum generell zu ändern. Es sei denkbar, dass der Mundgeruch dadurch ganz beseitigt werde. Zahnärzte raten indes zur täglichen Reiniung der Zunge, die einen Großteil der Mundbakterien beheimatet. Auch die regelmäßige Zahnhygiene beim Arzt trägt dazu bei, daß sich das Wachstum der Bakterienkolonien in Grenzen hält. (pte)