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Der Roboterarm der ISS bewegt "Rassvet" an seinen Platz an der Raumstation.

Foto: REUTERS/NASA TV

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Stephen Bowen beim ersten Außeneinsatz der "Atlantis"-Mission

Foto: AP/NASA

Cape Canaveral - Das von der US-Raumfähre "Atlantis" gelieferte neue russische Forschungslabor, das mehr Platz für Forschungsarbeiten bietet und das Ankoppeln von "Sojus"-Raumschiffen und unbemannten "Progress"-Transportern ermöglichen soll, ist jetzt Teil der Internationalen Raumstation. Das knapp neun Tonnen schwere Teil namens "Rassvet" - übersetzt "Morgendämmerung" - kam an Bord des Space-Shuttles "Atlantis" an, die Raumfähre ist seit Sonntag an der ISS angedockt. Das Minimodul wurde am Dienstag zunächst aus der Ladebucht gehievt und dann vom Shuttle-Roboterarm an den ISS-Kran übergeben, der es anschließend an seinen Platz außen am russischen Modul "Zarya" (Sonnenaufgang) beförderte. Die Astronauten Garrett Reisman und Piers Sellers steuerten das Manöver per Computer vom Innern der Raumfähre und ISS aus.

Probleme mit Strom und widerspenstigem Kabel

Bereits am Montag hatte sich Reisman seine Sporen verdient: Er stieg für fast siebeneinhalb Stunden ins All aus, um die ISS weiter aufzumöbeln. Zusammen mit seinem Kollegen Steve Bowen brachte er eine neue Antenne zur Kommunikation mit der Erde und eine neue Plattform für Ersatzteile an. Der Außeneinsatz dauerte 45 Minuten länger als geplant, weil das Duo unter anderem mit einem Stromausfall und einem widerspenstigen Kabel zu kämpfen hatte.

Es fing schon kurz nach dem Ausstieg an, als die Astronauten mit der Installation der Antennenschüssel begannen. Ein Stromproblem mit einem von drei ISS-Kommandocomputern zwang Reisman und Bowen zu einer Pause, weil wichtige Videokameras am Kranarm der Station vorübergehend keinen "Saft" bekamen. Dann quälten sich die Astronauten bei der Antennenmontage mit einem Spalt zwischen dem Antennen-"Arm" und der Schüssel ab: Die Teile ließen sich nicht ohne Zwischenraum zusammensetzen, und so wurden sie erst einmal provisorisch festgezurrt.

Auch wollte sich ein Antennen-Kabel partout nicht anschließen lassen - es gelang schließlich, aber das Manöver kostete zusätzliche Zeit. Dazwischen musste Bowens Raumanzug mit neuem Sauerstoff betankt werden, um die Verlängerung des Außeneinsatzes zu ermöglichen. Als es dann schließlich Zeit zur Rückkehr in die Raumfähre war, hatten die beiden Astronauten trotzdem immer noch nicht genug und baten um mehr Arbeit. "Ihr Kerle seid vielleicht nicht müde, aber ich bin es", antwortete ein Kontrolleur in der NASA-Zentrale in Houston (Texas). (red/APA)