Graz - Unter dem Namen "Echophysics" (European Centre for the History Of Physics) eröffnet Ende Mai im oststeirischen Schloss Pöllau bei Hartberg das "Europäische Zentrum für Physikgeschichte". Die Sammlung von rund 500 wertvollen historischen Geräten der Physik widmet sich der europäischen Physikgeschichte ab dem 19. Jahrhundert und soll jährlich von März bis November zugänglich sein, teilten die Veranstalter im Vorfeld mit.

Jahrzehntelang nicht als europäisches Kulturgut erkannte Messgeräte und Experimentiervorrichtungen werden im ehemaligen Chorherrenstift Pöllau auf rund 500 Quadratmetern zusammengeführt und öffentlich zugänglich gemacht. Dokumentationen, Bilder, Biografien, Filme und Nachlässe von Physikern sowie die didaktische Darstellung wichtiger Experimente ergänzen die Exponate, die aus Privatbesitz und von Universitätsinstituten stammen.

Wechselausstellungen

An der Präsentation der Sammlung hat ein Team von Physikern - vorwiegend emeritierte Professoren und pensionierte Techniker - seit zwei Jahren gearbeitet. Neben der permanenten Schausammlung wird es auch immer wieder Wechselausstellungen geben. Die erste widmet sich dem Thema Strahlung.

Gegründet wurde "Echophysics" vom Physiker und Schriftsteller Peter Maria Schuster. Er ist Vorsitzender der Sektion Geschichte der Physik der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft und der Gruppe "History of Physics" der European Physical Society. "Es wird zu einer dringlichen Aufgabe, dass sich die Forscher der Geschichte ihrer eigenen Disziplin bewusst werden und die verschlungenen Wege, die die Erkenntnis gegangen ist, an die nächste Generation weitergeben", so Schuster.

Eröffnung

Die Eröffnung am 29. Mai wird von einem zweitägigen Symposium (Tagungssprache Englisch) zur europäischen Physikgeschichte umrahmt: Mehr als 30 Referate von Vortragenden aus der gesamten EU stehen am Programm von "The Roots of Physics in Europe". Nach dem Festakt finden öffentliche Vorträge zur Bedeutung der Physik in der modernen Gesellschaft in deutscher Sprache statt. Es sprechen der Direktor des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, Günther Hasinger, Wolfgang Baumjohann vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz und der ehemalige Vizerektor der Weltraumwissenschaften des NASA Goddard Space Flight Centers, Siegfried Bauer. (APA)