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Wien - Thailand und Griechenland, zwei der beliebtesten Reiseziele der Österreicher, bangen zur Zeit um ihre Touristen. Straßenkämpfe in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mit Dutzenden Toten sowie Proteste und Streiks in Athen sorgen nicht gerade für Urlaubsstimmung. Griechenland hat bereits einen eigenen Krisenstab eingerichtet, um der gebeutelten Tourismusbranche unter die Arme zu greifen. Angesichts des hohen Sicherheitsrisikos in Bangkok haben die Reiseveranstalter ihre Reisen in die thailändische Hauptstadt bis Ende Mai eingestellt. Für beide Länder ist die aktuelle Situation fatal, denn der Tourismus stellt eine erhebliche Einnahmequelle dar.

Bangen und warten

Der Fremdenverkehr ist eine wichtige Triebfeder für die griechische Volkswirtschaft mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 240 Mrd. Euro. Die Einnahmen aus dem Tourismus sind für rund ein Fünftel der Wirtschaftsleistung des Landes verantwortlich, etwa 700.000 Menschen arbeiten im Fremdenverkehr. Griechenland zählt bei den Österreichern zu den beliebtesten Mittelmeerdestinationen im Sommer. 2009 haben 550.000 Österreicher Urlaub in Hellas gemacht. Insgesamt hat Griechenland 2009 mit 14,9 Millionen Touristen und Geschäftsreisenden um 6,4 Prozent weniger Gäste angezogen als 2008.

Nach Thailand zieht es Herrn und Frau Österreicher vor allem über Weihnachten und Silvester. Jährlich verbringen etwa 64.000 Österreicher ihren Urlaub in dem südostasiatischen Land. Im Jahr 2008 hat es insgesamt 14,5 Millionen Gäste nach Thailand gezogen. Rund 22 Mrd. US-Dollar (17,6 Mrd. Euro) hat das Land 2008 durch den Tourismus eingenommen.

Österreich konnte im Vorjahr weit mehr ausländische Gäste für sich verbuchen als Griechenland und Thailand: Von den insgesamt 32,3 Millionen Ankünften gingen 21,3 Millionen auf die Kappe von Ausländern, nach 21,9 Millionen im Jahr 2008. Laut Weltbank beliefen sich die touristischen Einnahmen in Österreich 2008 auf 24,3 Mrd. US-Dollar (19,5 Mrd. Euro). Die erwirtschaftete direkte und indirekte Wertschöpfung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft lag 2009 laut dem Tourismus-Satellitenkonto (TSA) in Summe bei 42,6 Mrd. Euro, das sind 15,4 Prozent des heimischen BIP. (APA)