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Oskar Lafontaine bleibt Fraktionschef im Saarland.

Foto: Reuters/Peter

Berlin - Am Samstag beim Parteitag in Rostock wird er noch einmal eine große Rede halten, dann ist Oskar Lafontaine als Chef der deutschen Linken Geschichte. Der 66-Jährige legt sein Amt nach drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurück. Er erkrankte 2009 an Prostatakrebs.

Vielen wird Lafontaine fehlen. Mit ihm an der Spitze gelang es der vormals reinen Ost-Bewegung, auch im Westen Fuß zu fassen. Doch es gab auch (vor allem im Osten) viel Kritik an seinem autoritären Führungsstil und seinem Anspruch auf Fundamentalopposition. Sein Co-Chef Lothar Bisky tritt ebenfalls nicht mehr an, er wechselt ins EU-Parlament.

Der Parteitag wählt eine neue Doppelspitze, bei deren Bestellung peinlich genau auf Proporz geachtet wurde, damit sich alle Linken vertreten fühlen: Gesine Lötzsch stammt aus dem Osten und gilt als pragmatische Budgetexpertin. Klaus Ernst, ein Gewerkschafter aus Bayern, zählt zum linken Flügel der Partei. (bau/DER STANDARD, Printausgabe, 15.5.2010)