Games-Streaming: Ergänzung für IPTV

Foto: Onlive.com

Die British Telecom (BT) wird ihren IPTV-Dienst BT Vision um Games-Streaming erweitern. Der Konzern ist zu diesem Zweck eine Partnerschaft mit dem US-Unternehmen OnLive eingegangen und hat einen 2,6-Prozent-Anteil am Streamingdienst-Anbieter erworben. Damit stellt die BT ihren IPTV-Kunden ein breiteres Unterhaltungsspektrum in Aussicht.

"Wenn der Dienst wirklich funktioniert, ist das eine ideale Ergänzung für IPTV", meint Mathias Birkel, IPTV-Experte beim Strategieberatungsunternehmen Goldmedia. Mit dem Angebot, das Kunden Hardware-Sorgen erspart, wären IPTV-Anbieter auch im Wettbewerb mit neuen Konkurrenten wie Konsolenherstellern besser aufgestellt.

Vielfältigeres Angebot

"IPTV- und Kabel-TV-Dienstleister stehen zunehmend nicht nur in Konkurrenz miteinander, sondern auch mit Unternehmen wie Sony und Microsoft", erklärt der Analyst. Er verweist darauf, dass die Online-Dienste sowohl der Playstation 3 als auch der Xbox mittlerweile Video-on-Demand-Angebote umfassen. Da somit die Konsolen in Territorium vordringen, das zuvor eher TV-Anbietern vorbehalten war, scheint der Schritt hin zu Games-Streaming für die IPTV-Branche als Gegenschlag geeignet.

"Für Kunden bietet das den Vorteil, dass nie wieder teure Hardware aktualisiert werden muss", betont Birkel. Denn Technologie-Aktualisierungen müssen serverseitig erfolgen, während sich der User nur um sein Abonnement kümmern muss. Genau damit wirbt auch die BT für ihren OnLive-Deal. "Das ist großartig für unsere Kunden. Sie werden Zugang zu einem breiten Spektrum an Games haben, die sofort auf dem Fernseher oder PC verfügbar sind, ganz ohne teure Hardware", sagt Gavin Patterson, CEO von BT Retail.

Startschuss

Wann genau die BT den OnLive-Dienst tatsächlich in ihr IPTV-Angebot integrieren wird, ist indes noch offen. Das ist freilich kein Wunder, denn der Startschuss für das Games-Streaming fällt selbst in den USA erst kommenden Monat. Jedenfalls erhofft sich das Unternehmen einiges vom Einstieg in einen Markt, der laut Patterson über zwei Mrd. Pfund (2,33 Mrd. Euro) schwer ist.

Indes könnte das BT-Vorbild der OnLive-Integration international Schule machen. Denn ein breiteres Unterhaltungsspektrum ist für IPTV-Anbieter allgemein sinnvoll, so Birkel. "Die Deutsche Telekom wäre auf dem heimischen Markt sicher ein Kandidat", meint der Analyst. Er verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Deutsche Telekom anlässlich der Eishockey-WM im eigenen Land gerade ihre erste 3D-Übertragung via IPTV-Dienst durchgeführt hat. Auch das sei ein Schritt gewesen, um das IPTV-Unterhaltungsangebot insgesamt facettenreicher zu gestalten. (pte)