Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse tendierte am Mittwoch im frühen Geschäft mit festeren Kursen. Der DAX gewann bis 9.30 Uhr 54,57 Einheiten oder 0,96 Prozent auf 5.724,61 Zähler. Eine Erholung der US-Börsen im späten Handel hat den deutschen Aktienmarkt nach zuletzt deutlichen Verlusten am Mittwoch Kursgewinne beschert. An der Wall Street hatte der Dow Jones am Vorabend sein zeitweise großes Minus mit einer Rally im späten Handel nahezu ausgeglichen.
Nach Einschätzung von Stratege Tony Cross von IG Markets dürften einige Anleger nach dem Ausverkauf am Vortag "ein schlechtes Gewissen" haben. Manche dürften den Abwärtstrend der vergangenen Tage als übertrieben empfinden. Stützend wirkte auch, dass die italienische Regierung am Dienstagabend ein Sparpaket von 24 Milliarden Euro zur Bekämpfung der hohen Staatsverschuldung verabschiedet hatte. Für Bewegung dürften am Nachmittag noch Zahlen zum US-Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter sorgen.
Telekom-Aktien steigen
Um 1,96 Prozent überdurchschnittlich nach oben ging es für Telekom-Aktien. Die Papiere profitierten von einer Hochstufung durch JPMorgan, das Votum war von "Neutral" auf "Overweight" und das Kursziel von 10,50 auf 11,00 Euro angehoben worden. Das gute erste Quartal zeige, dass der Telekomkonzern auf bestem Wege sei, die Erwartungen für 2010 zu übertreffen. Die Aktie biete zudem eine "verlässliche und attraktive Rendite" für ihre Aktionäre. Zudem war am Morgen bekanntgeworden, dass Philipp Humm von Februar kommenden Jahres an Chef bei T-Mobile USA wird.
Aktien des Chemiekonzerns Bayer sanken gegen den Trend um 0,35 Prozent auf 44,01 Euro. Die britische Gesundheitsbehörde NICE (National Institute of Health and Clinical Excellence) hatte das Krebsmedikament Nexavar des Konzerns als zu teuer abgelehnt. Händlern zufolge ist das zwar keine große Überraschung, weil die Behörde das Medikament schon vor einigen Monaten das erste Mal abgelehnt habe. Dennoch sei Nexavar immerhin eine der großen Hoffnungen des Pharmakonzerns.
Wenig gefragt waren auch Aktien von Linde mit einem Minus von 0,26 Prozent auf 81,34 Euro. Ausgebremst wurden die Papiere des Industriegase-Herstellers in dem festen Markt von einer negativen Einschätzung der Citigroup. Analyst Andrew Benson senkte in einer Branchenstudie seine Einstufung von "Buy" auf "Hold" und reduzierte das Kursziel von 105 auf 90 Euro. Linde-Aktien hätten sich dank der Präferenz für defensive Titel besser entwickelt als der Chemiesektor und auch der Gesamtmarkt. Sie wiesen nun einen Bewertungsaufschlag auf und andere Papiere seien attraktiver.(APA)