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Strand von Antalya

Foto: APA/Osman Orsal

Die Türkei und Russland wollen die gegenseitige Visumpflicht bei Urlaubsreisen aufheben. Das entsprechende Abkommen sei fertig, sagte der russische Präsident Dmitri Medwedew am Mittwoch nach einem Gespräch mit seinem türkischen Kollegen Abdullah Gül in Ankara. Medwedew sprach von einem "historischen" Abkommen, das Millionen von Menschen das Leben erleichtern werde.

Die türkische Reisebranche erwartet, dass die Russen bald die Deutschen als stärkste Besuchergruppe im Türkei-Tourismus ablösen werden. "Die Menschen unseres Landes lieben die Türkei als Urlaubsland", sagte Medwedew. Im vergangenen Jahr verbrachten nach seinen Worten 2,5 Millionen Russen ihre Ferien in der Türkei, vor der globalen Finanzkrise seien es drei Millionen gewesen. Nun werde bald wieder die Zahl vor der Krise erreicht werden, sagte der Präsident. Nach dem Abkommen brauchen Türken und Russen bei Besuchen von bis zu 30 Tagen im jeweils anderen Land kein Visum mehr.

Hotels im Kreml-Stil

Gül betonte, die Aufhebung der Visumpflicht werde sich positiv auf die türkische Fremdenverkehrsbranche auswirken. In Antalya und anderen südtürkischen Urlaubsorten sind die Russen in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Faktor geworden; es gibt Hotels im Kreml-Stil und mancherorts auch kyrillische Hinweistafeln.

Damit gerät die Position der Deutschen als unangefochtene Führungsnation an türkischen Stränden ins Wanken. Der türkische Hotelverband erwartet ab dem Jahr 2013 rund fünf Millionen russische Urlauber im Land. Die Zahl der Türkei-Touristen aus Deutschland lag im vergangenen Jahr bei rund 4,5 Millionen. (APA)