Wien - In den Kollektivvertragsverhandlungen für die Angestellten des Baugewerbes und der Bauindustrie ist die Stimmung nach der vierten gescheiterten Verhandlungsrunde schlecht. Die Arbeitgeberseite warf der Gewerkschaft am Mittwoch in einer Aussendung vor, sie habe eine "bisher nie dagewesene aggressive Verhandlungsführung" gezeigt und "bewusst Fakten und den Verhandlungsablauf falsch wiedergegeben". Die Gewerkschaft hat ihrerseits bereits am Dienstag den Arbeitgebern eine "starre Haltung" vorgeworfen und für den 18. Mai Protestaktionen angekündigt.

Die Arbeitgeber kritisieren, dass es bereits während der laufenden Verhandlungen "immer wieder zu öffentlichen Kundgebungen und Aktionen der Gewerkschaft" gekommen sei. Die GPA sei "auch vor öffentlichen Angriffen gegen die Firmen der Verhandlungsführer nicht zurückgeschreckt".

Die Wünsche der Gewerkschaft zu erfüllen wäre auf eine Bevorzugung der Bauangestellten im Vergleich zu den Bauerarbeitern hinausgelaufen, argumentieren die Arbeitgeber. Dies sei aber "gerade angesichts der unsicheren Lage der Bauwirtschaft und der ohnehin bestehenden Besserstellungen der Bauangestellten nicht vertretbar". Die Arbeitgeber seien weiter verhandlungsbereit, schreiben die Verhandlungsführer Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel (Baugewerbe) und Armin Ebner (Bauindustrie). (APA)