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Florence Nightingale revolutierte die Krankenpflege, ihre unermüdliche Arbeit wirkt bis heute nach.

Foto: APA/AP/File

Heuer hat sie ihren 100. Todestag und am 12. Mai 2010 ihren 190. Geburtstag: Die englische Krankenpflegerin und Reformerin Florence Nightingale, die nichts auf die Forderungen an sie als junge Dame der englischen Oberschicht gab. Und doch schaffte sie es bereits mit 36 Jahren, Nationalheldin zu werden.

Recht späte Entscheidung zur Krankenpflege

Sie hatte die Sterblichkeitsrate der Soldaten in den Lazaretten durch ihren Einsatz enorm reduziert und neue Maßstäbe in der Krankenpflege gesetzt. Dabei entschied sie sich - nach einem langen Ringen um die Frage, wie sie ihrem Leben Sinn geben könnte - erst mit 32 Jahren, sich zur Krankenpflegerin ausbilden zu lassen.

Gegen die Norm

Ihre Schrift "Cassandra", ein flammender Protest gegen die erstickende Weiblichkeitsnorm ihrer Klasse und ein zentraler Text des englischen Feminismus, war der Einstieg in ihr aktives Leben. 1853 übernahm Nightingale die Leitung eines Frauen-Spitals. 

Unermüdlicher Kampf

Ein Jahr später wurde sie vom Kriegsminister auf die Krim geschickt, um den schrecklichen Missständen in den Lazaretten entgegenzuwirken. Nur 38 Krankenpflegerinnen standen ihr zur Seite in ihrem unermüdlichen Kampf gegen den Mangel an Nahrung, an Hygiene und Sanitätsmaterial, gegen den engstirnigen Widerstand der Heeresbürokratie, gegen die Cholera und andere Krankheiten.

Bald hielt die energische Verwaltungschefin die gesamte Versorgung der Lazarette mit über zehntausend Menschen in ihrer Hand - und revolutionierte dabei die Krankenpflege.

Vorbild für moderne Krankenpflegeausbildung

Nach ihrer Rückkehr nach England, krank durch die aufreibenden Anforderungen, aber entschlossen weiterzukämpfen, schrieb sie nicht weniger als 200 Bücher und Berichte über soziale Probleme, wie z.B. den Welthunger, die Erziehung, den Bau von Krankenhäusern und die Heeresverwaltung. Ihre School for Nursing wurde zum erfolgreichen Vorbild für eine moderne Krankenpflegeausbildung. Königin Viktoria über die geniale Organisatorin: "Ich wünschte, wir hätten sie im Kriegsministerium!"  (red)