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Der aus Wien stammende Ozeanforscher Walter Munk (92) ist nach wie vor wissenschaftlich aktiv.

Foto: APA/EPA/JONAS EKSTROMER

Stockholm - Der aus Wien stammende Ozeanforscher Walter Munk (92) hat am Dienstag von Schwedens König Carl XVI. Gustav den Crafoord-Preis der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften überreicht bekommen. Der in Kalifornien lebende US-Bürger erhielt die mit vier Millionen Kronen (414.237 Euro) dotierte Auszeichnung für sein Lebenswerk.

Munk gilt als einer der Pioniere bei der genaueren Messung und Prognose von Ozeanwellen und als Erfinder der "Ozeantomographie" mit Hilfe von Schallwellen. Er ist bis heute wissenschaftlich tätig und widmete sich zuletzt den bisher weitgehend unerforschten Ozean-Kavernen unter dem Eis-Schelf der Antarktis. Munk vermutet dort den Schlüssel für das beobachtete, zuletzt beschleunigte Abschmelzen des Polareises der Erde.

Forderungen nach genauerem Prognosemodell

In seinem Vortrag anlässlich der Preisverleihung zum Auftakt der "Crafoord Days" hatte der Altösterreicher auf eine Verstärkung der Bemühungen für ein genaueres Prognose-Modell zum Anstieg des weltweiten Meeresniveaus gefordert und dabei die von ihm gemeinsam mit Kollegen des kalifornischen Ozeanforschungs-Instituts Scripps "Akustische Ozeantomographie" als Messmethode vorgeschlagen.

Munk wies bei der Gelegenheit auch in der Vergangenheit wiederholt erhobene Vorwürfe von Tierschützern zurück, die unterseeischen Schallwellen würden Meeressäuger schaden. "Unsere Messungen finden vergleichsweise sehr geringem Ausmaß statt", verteidigte Munk die Messungen. "Ich glaube daher weder, dass die Schallwellen den Tieren schaden, noch dass sie bei den Messungen eine zusätzliche Erderwärmung verursachen", sagte Munk auf die Frage eines Journalisten, ob die geplante Forschungstätigkeit nicht nicht womöglich selbst zur verstärkte Schmelze des Schelf-Eises beitragen könnte. (APA)