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Foto: REUTERS/Finbarr O'Reilly

Berlin/Leipzig - Kopfschütteln als Geste der Verneinung ist beim Menschen weltweit verbreitet - wenn auch nicht universell gültig: Je nach Kultur kann die Verneinung auch anders ausgedrückt werden und umgekehrt auch Kopfschütteln eine andere - eventuell sogar gegenteilige - Bedeutung haben.

Dass die Geste nun auch bei Bonobos beobachtet wurde, lässt ebenfalls noch keine verallgemeinerbare Aussage zu: Beobachtet wurden keine freilebenden Bonobos, sondern Tiere in den Zoos von Leipzig und Berlin sowie im belgischen Tierpark Planckendael. Dort wurde die Geste jedoch in Zusammenhängen eingesetzt, die eine verneinende beziehungsweise ermahnende Bedeutung nahelegen.

Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, der Freien Universität Berlin und der britischen Universität Portsmouth berichten über ihre Studienergebnisse in der Fachzeitschrift "Primates". Das Team um Christel Schneider wies unter anderem nach, dass Bonobo-Mütter ihre Jungen mit einem Kopfschütteln zurechtweisen. So spielte ein Jungtier zum Beispiel mit einem Stück Lauch, was seiner Mutter nicht gefiel. Das Junge gehorchte aber nicht. Daraufhin sah ihm die Mutter in die Augen und schüttelte deutlich den Kopf. Insgesamt konnte Kopfschütteln als Nein-Geste bei vier erwachsenen Zoo-Tieren beobachtet werden. (APA/red)