Nach dem milliardenschweren EU-Rettungspaket in Folge der Griechenland-Krise haben sechs Zentralbanken weltweit umfassende Hilfsmaßnahmen angekündigt. Zunächst vereinbarten die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of England, die kanadische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank (SNB) in der Nacht auf Montag die Wiedereinführung sogenannter Swap-Geschäfte, mit denen sie Devisen untereinander austauschen. Damit wird es vor allem für Europa einfacher, Dollar zu besorgen und eine ausreichende Versorgung der Märkte mit der US-Währung sicherzustellen. Zudem soll ein Übergreifen der Turbulenzen auf andere Märkte und Finanzzentren verhindert werden, wie die EZB erklärte.

Bank of Japan beteiligt sich

Später kündigte auch die Bank of Japan an, bei der Sicherstellung der Versorgung des europäischen Bankensystems mit Fremdwährungen helfen zu wollen und die Swaplines wieder einzuführen. Der Vize-Notenbankchef Hirohide Yamaguchi begründete die Beteiligung Japans am Bündnis der Währungshüter damit, dass die Finanzierungsschwierigkeiten in Europa den weltweiten Finanzmärkten schaden könnten. Allerdings sagte er auch: "Die aktuellen Bedingungen sind nicht vergleichbar mit der Zeit nach dem Lehman-Schock."
Es ist das erste Mal seit der Finanzkrise, dass die Währungshüter in einer konzertierten weltweiten Aktion derart in die Märkte eingreifen.

In den eigenen Bankensektor pumpte die japanische Zentralbank indes weiter Geld: . Nach 17,4 Mrd. Euro am vergangenen Freitag stellte sie dem Bankensystem am Montag weitere 16,7 Mrd. Euro zur Verfügung, um die Märkte angesichts der Finanzkrise in der Euro-Zone zu beruhigen. (red/Reuters)