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Kommt Bochum noch einmal auf die Beine?

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Hamburg - Meisterjubel und Abstiegsschmerz konzentriert: Zum vorerst letzten Mal wird das Berliner Olympiastadion am Samstag Zeuge eines großen Bundesliga-Moments. Während Bayern Münchens Kapitän Mark van Bommel nach der Partie bei Hertha BSC aus der Hand von Liga-Präsident Reinhard Rauball die Meisterschale entgegennimmt, werden sich die Absteiger der Hertha traurig trollen. Luis van Gaal sorgt sich bereits um sein gepflegtes Äußeres: "Nach einer Bierdusche stinke ich den ganzen Abend, ich habe den Spielern gesagt, dass ich das nicht liebe." Bleibt abzuwarten, ob seine Schützlinge sich für einmal über einen Wunsch des Holländers hinwegsetzen werden.

Die sportlichen Entscheidungen an diesem 34. und letzten Spieltag der 47. Saison der deutschen Bundesliga fallen woanders. Im Nordderby zwischen Werder Bremen und dem HSV geht es um Europacup-Startplätze. In Bochum kämpfen der VfL (Platz 17) und Hannover 96 (15.) in einem Endspiel um den Klassenerhalt. Auch Nürnberg (zu Hause gegen Köln) ist noch gefährdet. Mit einem Sieg vor 50.000 Zuschauern in der WM-Arena hat der Club immerhin die Möglichkeit aus eigener Kraft Relegationsplatz 16 zu sichern.

Die besten Karten hat Hannover, das mit einem Sieg in Bochum (Christian Fuchs) aller Sorgen ledig wäre und mit einem Unentschieden auf jeden Fall zumindest die Relegation sicher hat. Das 6:1 gegen die Leistungsverweigerer aus Mönchengladbach letzte Woche hat für Selbstvertrauen gesorgt. "Wir wollen diesen Schwung mitnehmen", sagte Trainer Mirko Slomka.

Immerhin 10.000 Fans wollen den Weg nach Bochum antreten, der erhoffte Heimvorteil für den VfL dürfte damit eher gering ausfallen. Der erst seit einem Spiel im Amt befindliche Interimstrainer Dariusz Wosz hat hat an der emotionalen Verfasstheit des Teams gearbeitet. "Die Mannschaft wird sich zerreißen", ist Sportchef Thomas Ernst überzeugt. Allerdings hat Bochum seit elf Spielen nicht mehr gewinnen können.

Mit einem Trainerwechsel hat auch der HSV versucht, sein Minimalziel noch zu schaffen. Dieses heißt Qualifikation für die Euorpa-League. Mit einem Sieg gegen Bremen und einer gleichzeitigen Niederlage des VfB Stuttgart bei 1899 Hoffenheim wäre das machbar. Gleichzeitig würden die Hamburger damit Bayer Leverkusen eine Chance eröffnen, mit einem Erfolg in Mönchengladbach statt den Werderanern an der Qualifikation für die Champions League teilzunehmen. Aber dazu wollen es die Grün-Weißen keinesfalls kommen lassen. "Wir möchten in die Champions League. Was mit dem HSV passiert, ist mir egal", sagte Nationalspieler Marko Marin. (sid/rob)