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Die Asche zieht gen Süden

Foto: AP/Nasa

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Passagiere vor einem geschlossenen Schalter der Fluglinie Iberia auf dem Flughafen von Bilbao.

Foto: EPA/Luis Tejido

Reykjavik/Madrid/Frankfurt - Die Aschewolke des isländischen Gletschervulkans ist aus dem spanischen Luftraum größtenteils wieder abgezogen. Die meisten der 20 Flughäfen in Nordspanien, die am Samstag geschlossen worden waren, konnten am Sonntag den Betrieb wieder aufnehmen.

Der Großflughafen in Barcelona war bereits am Samstagabend nach einer fünfstündigen Schließung wieder geöffnet worden. Wie der staatliche Rundfunk RNE berichtete, waren am Sonntag nur noch die Flughäfen von La Coruna, Santiago de Compostela und Vigo im Nordwesten Spaniens geschlossen. Die Sperre sollte bis Mittag aber ebenfalls aufgehoben werden.

Italien sperrt Luftraum teilweise

Neue Aschewolken aus dem isländischen Vulkan Eyjafjöll haben auch am Sonntag für Störungen im europäischen Flugverkehr gesorgt. In Italien schlossen die Behörden bis zum frühen Nachmittag (14.00 Uhr) einen Teil des Luftraums. Betroffen war nach Angaben der Zivilluftfahrtbehörde Enac der Nordwesten des Landes und damit auch das bei Touristen beliebte Mailand. An den beiden Flughäfen der Stadt wurden am Sonntagvormittag knapp 300 Flüge gestrichen. Auch in Turin und in Rom fielen Dutzende Flüge aus.

In Paris strichen die Flughafenbehörden wegen der Aschewolke rund 30 Flüge, die meisten von ihnen von und nach Italien und Portugal. Im südostfranzösischen Nizza wurden etwa 20 Flüge annulliert, darunter zahlreiche Verbindungen der britischen Billigfluglinie Easyjet. Nach Flughafenangaben handelte es sich um Flüge von und nach Frankreich, Großbritannien, Irland, Dänemark und in die Schweiz. In Nizza werden wegen des Filmfestivals von Cannes ab Mittwoch Prominente aus aller Welt erwartet.

Flugverkehr lahmgelegt

Die feine Asche des aktiven isländischen Gletschervulkans hatte am Samstag erneut den Flugverkehr in Teilen Europas gestört. Betroffen waren vor allem Flughäfen im Norden Spaniens, Portugals sowie im Süden Frankreichs, teilte die europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol mit.

In Nordspanien wurden am Samstag 16 Flughäfen geschlossen. Die spanische Flughafenbehörde AENA ordnete dies unter anderem für die Airports von La Coruna, Asturias, Santander, San Sebastian und Bilbao an. Die internationalen Großflughäfen in Madrid, Barcelona und Palma de Mallorca blieben geöffnet. Allein in Spanien waren 673 Flüge betroffen.

Die größte spanische Fluggesellschaft Iberia beförderte einen Teil der Fluggäste mit Bussen. Nach Angaben des Unternehmens wurde damit gerechnet, dass die Flughäfen in Nordspanien am Sonntag wieder geöffnet werden können. In Portugal wurden nach Angaben der Flughafenbehörde ANA mehr als 100 Flüge gestrichen, aber keine Flughäfen geschlossen.

Verspätungen bei Transatlantikflügen

Auch wegen der Umleitung von Transatlantikflügen komme es zu erheblichen Verspätungen, ergänzte eine Sprecherin von Eurocontrol. Am Flughafen Frankfurt wurden sechs Flüge von und nach Spanien gestrichen. Betroffen seien Verbindungen aus und nach Barcelona sowie Bilbao, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport.

Portugal schränkt Transatlantikflüge ein

Wegen der Aschewolke aus dem isländischen Vulkan Eyjafjallajökull wird der Transatlantik-Flugverkehr von Portugal aus ab Samstagabend eingeschränkt. Wie die portugiesische Luftfahrtbehörde (NAV) mitteilte, gelten die stärksten Einschränkungen für die neun Azoren-Inseln: Deren sechs Flughäfen würden im Verlauf der Nacht geschlossen, der Transatlantik-Verkehr ab 19.00 Uhr MESZ eingeschränkt. Die Azoren liegen 1.500 Kilometer westlich von Portugal.

Zuvor war es bereits auf den Flughäfen der nordportugiesischen Hafenstadt Porto sowie in Lissabon und Faro im Süden des Landes zu Beeinträchtigungen gekommen. Wie die Flughafenbehörde ANA mitteilte, wurden insgesamt 104 Flüge gestrichen. In Porto wurden für Samstag alle Flüge von Billig-Fluglinien gestrichen. Schwere Störungen wurden auch aus Island gemeldet. Der für Samstag geplante Air Greenland-Jungfernflug auf der neu eröffneten Strecke Nuuk-Reykjavik wurde um vorerst 24 Stunden verschoben.

Vulkan beruhigt sich

Einer Analyse des Meteorologischen Institutes Reykjavik zufolge hat sich die zuvor massiv stärker gewordene Eruption aus dem Gletscher Eyjafjallajökull inzwischen wieder beruhigt. Die Rauchsäule steige nicht mehr so hoch und sei wegen des geringeren Ascheanteils heller geworden, hieß es aus der isländischen Hauptstadt. Anzeichen für ein Ende der Eruption gebe es aber nicht. Der Ausbruch hatte Mitte April begonnen. Die Asche hatte den Flugverkehr in weiten Teilen Europas für knapp eine Woche lahmgelegt. (APA/Reuters)