Zürich - Mit der internationalen Konjunkturbelebung zieht der Bedarf der Unternehmen an Zeitarbeit wieder deutlich an. Der weltgrößte Personalvermittler Adecco registriert wie bereits die Konkurrenten Manpower aus den USA und Randstand aus den Niederlanden wachsende Geschäfte. Für das erste Quartal wies der Schweizer Konzern am Donnerstag ein Umsatzplus von sieben Prozent auf 3,96 Mrd. Euro aus. Der Reingewinn kletterte auf 57 (Vorjahreszeitraum: 23) Mio. Euro.

Das Umfeld in den für Adecco wichtigen Märkten wie Frankreich und den USA habe sich weiter verbessert, teilte das Unternehmen mit. In den meisten Märkten sei auch für das zweite Quartal mit einer guten Umsatzentwicklung zu rechnen. Dank strikter Kostenkontrolle, einer disziplinierten Preispolitik und der Konzentration auf das profitable Geschäft mit der Fachkräftevermittlung sieht sich Adecco gut positioniert, um vom Aufschwung der Gesamtwirtschaft zu profitieren.

Rückgang in Deutschland

Der deutsche Markt schrumpfte nach Angaben von Adecco-Finanzchef Dominik de Daniel im abgelaufenen Quartal um vier Prozent. Mittlerweile zeichne sich aber auch hier eine positive Entwicklung ab. Eine Gefahr für die Branche sieht Adecco allerdings in Plänen aus der Politik. Die von Gewerkschaften und SPD geforderte Gleichstellung von Zeitarbeitern mit Stammarbeitern wäre das falsche Signal, mahnte Deutschland-Chef Andreas Dinges im "Handelsblatt". "Viele Unternehmen würden auf Zeitarbeit verzichten", sagte er.

Mit den Quartalszahlen lag Adecco über den Markterwartungen. Dies nahmen die Anleger an der Börse allerdings zum Anlass für Gewinnmitnahmen. Die Adecco-Aktie gab im Vormittagshandel 0,6 Prozent nach. Seit Bekanntgabe des Geschäftsberichts für 2009 Anfang März haben die Titel gut 14 Prozent zugelegt. (APA/Reuters)