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Raucher leiden wesentlich häufiger unter Zahnfleischerkrankungen.

Foto: AP/Christof Stache

Berlin/Heidelberg - Raucher haben ein doppelt so hohes Risiko für Zahnausfall wie Nichtraucher. Das geht aus einem Report hervor, den die deutsche Bundeszahnärztekammer gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Berlin vorstellte. Raucher leiden demnach wesentlich häufiger unter Zahnfleischerkrankungen wie Parodontose, die zur Lockerung der Zähne führen.

Schadstoffe als Ursache

Als möglichen Grund nennen die Forscher Schadstoffe aus dem Tabakrauch, die durch immunologische Vorgänge die Zerstörung des Kieferknochens vorantreiben. Rauchen schädige aber nicht nur Zähne und Zahnfleisch, sondern könne auch Mundhöhlenkrebs verursachen, heißt es in dem Report: Je nach Tabakmenge haben Raucher ein bis zu sechsmal höheres Erkrankungsrisiko.

"In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 10.000 Menschen an Krebs der Mundhöhle und des Rachens und rund 4.500 sterben daran - vor allem Männer", betonte die Vorsorgeexpertin des DKFZ, Martina Pötschke-Langer. 2007 standen diese Erkrankungen bei Männern an Platz sieben und bei Frauen an 16. Stelle der Krebstodesursachen.

Risikoaufklärung beim Zahnarztbesuch

Künftig sollen Zahnärzte deshalb verstärkt beim Rauchstopp mithelfen. "In Deutschland gehen rund 76 Prozent der Erwachsenen und etwa 66 Prozent der Jugendlichen mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt", sagte Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Diese Besuche seien eine gute Möglichkeit, über die Risiken aufzuklären. Der neue Report liefere allen Zahnärzten einfach umsetzbare Hilfsstrategien für die Raucherberatung. (APA)