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Austria vs. Rapid, oder Daxbacher (li) vs. Pacult. Der Sieger der Partie spielt um den Titel mit.

Foto: APA/ Neubauer

Die Meisterschaft schien schon längst zu Gunsten Red Bull Salzburgs entschieden, doch nun kommt im Titelkampf der Bundesliga noch einmal Spannung auf, nachdem der haushohe Titelfavorit am Dienstagabend just über den Tabellenvorletzten Kapfenberg stolperte.

Das 293. Wiener Derby am heutigen Mittwoch (20.30 Uhr, derStandard.at berichtet live) im Horrstadion ist von ganz besonderer Bedeutung, könnte doch der Sieger bis auf drei (Rapid) bzw vier Punkte (Austria) an die Bullen heranrücken und so zwei spannende Schlussrunden garantieren. Dabei stehen für die Salzburger noch die Austria (H) und Sturm (A) am Programm, für Rapid gibt's Sturm (H) und Mattersburg und die Austria darf sich mit den Bullen (A) und zum Schluss mit den Riedern (H) messen.

"Ich kann es kaum glauben. Das macht es noch brisanter", zeigte sich auch Austria-Coach Karl Daxbacher nach der stierischen Packung für Red Bull überrascht, doch das Thema Titelchance war ihm dann doch zu heiß: "Erst der Derbysieg, dann reden wir weiter"

Bescheidenheit

"Man kann und soll nur auf sich selbst schauen", sagten die Trainer Peter Pacult und Karl Daxbacher noch vor der Partie des Tabellenführers in der Steiermark und am Tag vor dem Derby unisono und übten sich noch in Bescheidenheit. Pacult: "Wir wollen Zweiter bleiben" und Daxbacher: "Wir wollen Zweiter werden". Doch nun wurden die Karten neu gemischt und sowohl Violett als auch Grün-Weiß rechnet sich zumindest im Stillen wieder Titelchancen aus, ganz nebenbei geht es selbstverständlich auch um den Nummer-eins-Status in Wien. Die Verlockung Titel wird zusätzliche Kräfte mobilisieren und das Duell zusätzlich anheizen.

Die Austria will sich auch für die 0:2-Niederlage im letzten Derby (14. März) gegen Rapid revanchieren. Damals hatte Rapid-Motor Steffen Hofmann die Hütteldorfer aus einem nicht ganz unumstrittenen Elfer in Führung gebracht und nach dem 2:0 durch Jelavic flogen in der Schlussphase sowohl Julian Baumgartlinger als auch Milenko Acimovic vom Platz.

Dass beide Teams zu gut zum Verlieren sind, beweisen die Statistiken. Die Favoritner sind seit neun Runden ungeschlagen, die Hütteldorfer seit elf. Ein Remis würde aber eindeutig den Mozartstädtern helfen, die dann fünf Punkte vor Rapid, sechs vor Austria liegen würden.

Er werde sich auch taktisch wieder etwas einfallen lassen, sagte Daxbacher, ohne zu verraten, was das sein wird. Dass "Rapid mit Hofmann, Boskovic und Jelavic sehr gute Spieler hat, die die Mannschaft prägen", stört Daxbacher nicht, denn er ist überzeugt, dass Violett "im Schnitt die bessere Mannschaft" ist.

Stevens stinksauer

Dass die schon geschlagenen Gegner wieder im Spiel um die Meisterschale sind, stößt Bullen-Dompteur Huub Stevens sauer auf: "Ich habe anscheinend gegen eine Wand geredet. Ich habe vor einigen Wochen gesagt, dass wir noch nicht am Ziel sind. So etwas wie heute kann passieren, wenn man denkt, dass man es schon geschafft hat. Aber wir haben noch gar nichts geschafft."

Salzburgs Außenverteidiger Andreas Ulmer stellte lapidar fest: "Wir haben in punkto Meisterschaft eine Riesenmöglichkeit vergeben". Sein Sturm-Kollege und Ex-Rapidler Roman Wallner rückte die Dimensionen freilich zurecht: "Wir haben es noch immer in eigener Hand, Meister zu werden." (red)