Eisenstadt - Ein lautstarkes Zeichen des Protests gegen die geplante Müllverbrennungsanlage in Heiligenkreuz will am Wochenende die ungarische Bürgerinitiative Pro Natura St. Gotthard (Pronas) setzen. Bei einer Veranstaltung am Samstagnachmittag in Szentgotthard ist ein Zug zum Denkmal der Völkerfreundschaft geplant. Dort sollen symbolisch Kanonenschüsse abgefeuert werden, um dem Anliegen der Initiative Gehör zu verschaffen.

Den österreichischen Grünen, die das Projekt ebenfalls ablehnen, missfällt die martialische Symbolik. Sie distanzierten sich von der geplanten Aktion. Der Widerstand gegen die Müllverbrennung sei jedoch berechtigt: "Diese Anlage zählt zu den unsinnigsten Müllverbrennungsanlagen überhaupt, zerstört Naturräume und Landschaftsbild und mindert Lebensqualität und Eigentumswerte", so Umweltsprecherin Christiane Brunner.

Es handle sich um einen "Hilfeschrei" vor der Entscheidung des Umweltsenates, erklären Vertreter der ungarischen Umweltorganisation. Die Initiative Pronas hat in der Vergangenheit schon mehrfach gegen die Anlage protestiert. "Wir möchten mit diesem Kanonendonner unsere Stimme erheben", erklärt ein Vorstandsmitglied von Pronas, denn: "Unsere Stimme wird in Österreich bei den Behörden einfach nicht gehört."

Grüne kritisieren Niessl

Die Grünen kritisieren in der Angelegenheit Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl. Dieser habe der Stadtgemeinde Szentgotthard die Parteienstellung und damit die Stimme im Verfahren entzogen. "Dass so ein Umgang mit Menschen Probleme erzeugt, da braucht man sich natürlich nicht wundern", sagt Umweltsprecherin Christiane Brunner. Per Aussendung forderte die Abgeordnete jedoch die Veranstalter auf, die Aktion wegen der martialischen Symbolik abzusagen. (APA)