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Den drei Angeklagten, hier Igor Portu (li.) and Martin Sarasola, drohen je 900 Jahre Haft.

Foto: Reuters/Sergio Barrenechea

Madrid - Knapp dreieinhalb Jahre nach einem Bombenanschlag der ETA auf den Madrider Flughafen hat in der spanischen Hauptstadt der Prozess gegen die mutmaßlichen Attentäter begonnen. Die drei Angeklagten verweigerten am Montag vor dem Nationalen Gerichtshof die Aussagen.

Die baskische Untergrundorganisation ETA (Euskadi Ta Askatasuna/Baskenland und Freiheit), hatte am 30. Dezember 2006 eine Autobombe mit mehreren Hundert Kilogramm Sprengstoff in einem der Parkhäuser des neuen T4-Terminals gezündet.

Zwei junge Ecuadorianer, die in einem Auto schliefen, starben. 41 weitere Menschen wurden verletzt. Der Sachschaden betrug fast 27 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft fordert für die drei mutmaßlichen Terroristen Mattin Sarasola, Mikel San Sebastián und Igor Portu je 900 Jahre Haft.

"Ich erkenne dieses faschistische Tribunal nicht an", sagte einer der Angeklagten vor Gericht. Zudem erklärten die drei Beschuldigten, sei seien von der Polizei gefoltert worden. Sie waren ein Jahr nach dem Anschlag gefasst worden. In dem Prozess ist auch der damalige ETA-Chef Mikel Garikoitz Aspiazu alias "Txeroki" angeklagt, der derzeit in Frankreich in Haft sitzt.

Mit dem Attentat hatte die ETA ihre damalige "Waffenruhe" gebrochen und die Hoffnungen auf eine Friedenslösung für das Baskenland zunichtegemacht. Die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero (PSOE) ging nämlich in Folge des Attentats von ihrem Weg der Dialogbereitschaft wieder ab.

Seither starben bei Anschlägen der Organisation zehn weitere Menschen, sieben in Spanien und drei in Frankreich. Die ETA kämpft seit 1968 mit Mitteln des Terrors für ein unabhängiges Baskenland. (APA/apn)