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Kreta ist eine von 2000 griechischen Inseln, die heuer mehr denn je auf treue Gäste angewiesen sind. Foto: Reuters

Foto: Reuters/Yiorgos Karahalis

Athen/Wien - Für die Österreicher gehört Griechenland zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen im Süden, wenn auch mit abnehmender Tendenz. Obwohl das Land eben erst mit Hilfe der anderen EU-Staaten sowie des Internationalen Währungsfonds eine sichere Pleite abgewendet hat, lässt sich noch kein genauer Rückschluss auf den Verlauf der heurigen Tourismussaison ziehen. Das hat ein Rundruf des Standard unter wichtigen Griechenland-Veranstaltern ergeben.

"Es ist durchaus möglich, dass Gäste, die dem Land zuletzt den Rücken gekehrt haben, aus Solidarität heuer wieder zurückkommen" , sagte Walter Krahl vom Verkehrsbüro. "Entscheidend wird sein, wie sich die Griechen jetzt verhalten. Kommt es zu massiven Streiks, ist das für den Tourismus und das Vertrauen der Gäste nicht gerade förderlich."

Das Geschäft mit urlaubshungrigen Gästen gehört zu den wenigen Säulen, die die Wirtschaft in Griechenland noch stützen. Bis zu 18 Prozent des griechischen Bruttoinlandsprodukts hängen direkt oder indirekt am Tourismus, rund 700.000 Griechen verdienen in der Sparte ihr Geld.

Erst kürzlich hat die Regierung in Athen mehrere Sofortmaßnahmen beschlossen, um den Tourismus anzukurbeln - auch zum Vorteil der Urlauber. So hat Premierminister Jorgos Papandreou angekündigt, die Start- und Landegebühren der griechischen Flughäfen während der kommenden Sommersaison mit Ausnahme des Athener Airports zu streichen. Zusätzlich wurde ein 100-Millionen-Euro-Paket von der Regierung verabschiedet, um kleine Tourismus-Unternehmen zu fördern. Durch die in Aussicht gestellten Vergünstigungen bei den Flügen wird der Griechenland-Urlaub erneut billiger. Reiseportale wetteifern mit Schnäppchenpreisen nun besonders heftig um die Gunst von Kurzentschlossenen.

Auch die Katalogpreise für Griechenland-Pauschalen liegen heuer tiefer, je nach Destination um durchschnittlich fünf bis sieben Prozent. "Die Gäste sind gut beraten, ihren Urlaub im Reisebüro zu buchen. So können sie sich gegen eine mögliche Verteuerung des Urlaubs durch die bevorstehende Anhebung der Mehrwertsteuer wappnen" , sagte Josef Peterleithner von Tui Austria.

Im Vorjahr haben nach Angaben der Statistik Austria noch 393.000 Österreicher einen Urlaub in Griechenland verbracht. Durch ein gutes Preis-LeistungsVerhältnis und Familienpauschalen haben zuletzt die Türkei, Spanien und Ägypten frühere Griechenland-Urlauber geködert. (Robert Stadler, Günther Strobl, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.5.2010)