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Schmerzmittel sollten allenfalls bei Bedarf erst nach dem Wettkampf genommen werden

Foto: AP/Mark Lennihan

Baierbrunn/Wien - Eine erschreckende Sorglosigkeit gegenüber Medikamenten legen viele Sportler an den Tag. Bei einer Umfrage der Universität Erlangen-Nürnberg unter mehr als tausend Teilnehmern des Bonn-Marathon 2009 gaben gut 60 Prozent an, bereits vor dem Start Arzneimittel gegen Schmerzen in Gelenken und Muskeln eingenommen zu haben, berichtet die "Apotheken Umschau".

Die an der Studie beteiligten Pharmakologen raten Sportlern, Schmerzmittel allenfalls bei Bedarf nach dem Wettkampf anzuwenden, wenn Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder ausgeglichen sind. Wer schon vor dem Lauf Schmerzen hat, sollte lieber gar nicht starten, so der Rat der Pharmakologen.

Gefahrenquelle gefälschte Arzneimittel

Eine weitere Gefahrenquelle droht durch gefälschte Arzneimittel: Je nach Anwendungsgebiet für Medikamente kamen Fälschungen auf einen Anteil von sieben bis 15 Prozent. Der Handel über das Internet erlebt dabei einen Boom. Grund genug für den österreichischen Gesundheitsminister Alois Stöger und Ages PharmMed, nun eine Aufklärungskampagne über die Gefahren zu starten. Am 23. April gab es dazu einen Informationstag.

Erschreckend ist dabei der Anteil der gefälschten Arzneimittel, die bei Sportlern eingesetzt werden. Und davon war wiederum nur ein verschwindend geringer Anteil für den Spitzensport gedacht, 95 Prozent für Hobbysportler. Das Problem dabei ist, dass Produzenten aus dem Fernen Osten - China, Indien oder Hongkong - oder aus Brasilien für illegale Substanzen häufig auf patentgeschützte Stoffe zurückgreifen, die es jedoch nicht bis zum Arzneimittel schafften, weil sie zu toxisch waren.

Lifestyle-Produkte an erster Stelle

Laut der österreichischen Untersuchung stehen Lifestyle-Produkte (Erektionsmittel, Abnehm-Medikamente und Mittel gegen Haarausfall) weltweit an erster Stelle, dann kommen die Doping-Substanzen und schließlich Narkotika und psychotrope Substanzen, wo in Österreich weiterhin Spice-Mischungen aus Rauchkräutern und Cannabinoiden auftauchen. (pte)