Wien - Die Maschinen- und Stahlbaugruppe Waagner-Biro hat 2009 trotz der Wirtschaftskrise ein Rekordergebnis erzielt - unter anderem dank Großaufträgen aus Abu Dhabi. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) stieg um 64 Prozent auf 12,1 Mio. Euro. Der Konzernumsatz legte um 27 Prozent auf 192,4 Mio. Euro zu. Deshalb wurde der Dividendenvorschlag um 20 Cent auf 1,4 Euro je Aktie angehoben, teilte Waagner Biro in einer Aussendung am Montag mit.

Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDTA) stieg im Vorjahr von 10,9 Mio. Euro auf 16,7 Mio. Euro . Der Auftragsbestand per Ende 2009 erreichte 175,9 Mio. Euro. Dies sei eine gute Grundlage für das heurige Geschäftsjahr, das trotz des schwierigen Umfelds "eine gute Performance" erreichen werde, aber dennoch weit hinter 2009 bleiben dürfte. Waagner-Biro-Alleinvorstand Gerhard Klambauer sprach in der Aussendung unter Hinweis auf die Großaufträge aus Abu Dhabi von einem "Ausnahmejahr".

Auf die bereits zu spürende geringere Investitionsbereitschaft vieler Kunden will das Unternehmen mit Kostenreduktion und Einkaufsoptimierung, aber nicht mit Personalreduktion reagieren. Ende 2009 waren bei Waagner Biro insgesamt 1.079 Mitarbeiter beschäftigt, um 149 Beschäftigte mehr als noch ein Jahr davor.

Rekord auch im Stahlbau

Genauso wie der Konzern schloss im Vorjahr der Bereich Stahlbau 2009 mit einem Rekordergebnis ab: Das EGT wurde auf 9,9 Mio. Euro nahezu verdoppelt, während der Umsatz um 36 Prozent auf 141,9 Mio. Euro zulegte. Zu den Großprojekten in der Sparte Stahl-Glas-Technik zählte das Yas Island Marina Hotel in Abu Dhabi, bei dem 2.750 Tonnen Stahl verbaut wurden. Dabei wurde Waagner Biro mit der Realisierung des 16.000 Quadratmeter großen Freiformdaches beauftragt.

In der Sparte Brückenbau konnte das Unternehmen vor allem in Afrika punkten, wo neue Märkte - Burkina Faso, Ghana und Algerien - erschlossen wurden. Stabil verlief hingegen die Nachfrage bei den Infrastrukturprojekten in Indonesien und den Philippinen. Ein größerer Auftrag konnte 2009 in der Türkei ergattert werden: Das Unternehmen wird die Golden Horn Bridge bauen, das die gleichnamige Bucht des Bosporus überspannen soll.

Auch in der Bühnentechnik verzeichnete das Unternehmen einen EGT-Zuwachs um 19 Prozent auf 1,9 Mio. Euro, während der Umsatz um 20 Prozent auf 28 Mio. Euro zurückging. Der Auftragseingang blieb im Wesentlichen konstant.

Waagner-Biro gehört zu 35 Prozent dem Industriellen Herbert Liaunig und zu 25 Prozent der Familie Heldmann. (APA)