Entsorgt mich!

Boat People, das Fashion Label der Designerin Lisa D., das Bewusstsein und Hipness zu garantiert unfairen Preisen versprach, ist pleite. Aber sein Geist lebt weiter und sucht noch immer die Gründerin der Firma heim. Sie hat fünf Schauspielerinnen des PATHOS transport theaters als Cleanerinnen engagiert und sie beauftragt, die Überreste ihrer Firma BOATPEOPLE nach bestimmten Regeln zu entsorgen. Zentrale Aufgabe ist es, die erhalten gebliebenen Kleidungsstücke von BOATPEOPLETM in ihre Einzelteile zu zerlegen, wieder in die H&M-Babyoutfits, aus denen sie entstanden sind, rückzudesignen, möglichst in den urspünglichen Produktionsländern zurücknähen zu lassen und an H&M zurückzuschenken.

Neben der eigentlichen Entsorgung wird der Prozess in einer Serie von Theaterabenden / Ritualen vor- und fortgeführt und überprüft, was das mit den Beteiligten macht, wie weit es ihnen hilft, sich vom hartnäckigen Geist der Firma freizumachen.

"entsorgt mich! Die BOAT PEOPLE Abschiedsvorstellung" von Lisa D. + Angie Fink feiert am Mittwoch, 5. Mai, 20.30 Uhr. Weitere Vorstellungen: 7. und 8. Mai, 20.30 Uhr im DesignSpot Wilder Mann, Jakoministraße 3-5, 8010 Graz.

Links: Tagebuch der Entsorgung, Blog zum Projekt

Foto: Produktion / Gunter Bieringer

Wunder • Wunden • Wundern

Wird der Kaiserschnitt das Wunder der Geburt ablösen? Werden Frauen die große Bauchoperation der natürlichen vaginalen Geburt vorziehen? Mit diesen Fragen setzen sich Vorarlbergs Hebammen in "Wunder - Wunden - Wundern" auseinander.

Die Hebammen stehen dem Trend zum Kaiserschnitt sehr kritisch gegenüber und möchten mit dieser Ausstellung zum Nachdenken anregen. "Wir sehen rund um den Kaiserschnitt sehr viel Angst. Der Arzt hat Angst vor Kunstfehlerprozessen, die Frauen haben Angst vor den Schmerzen, um ihren Beckenboden und um ihr Kind, und all das soll durch den besser planbaren Kaiserschnitt gelöst werden", berichtet Petra Fritsche, die Leiterin des Vorarlberger Hebammengremiums, aus der Praxis. Dazu kämen dann noch viele Untersuchungen in der Schwangerschaft, die zu weiterer Verunsicherung führen.

Zuletzt wurden in Österreich 28 Prozent aller Babys per Kaiserschnitt aus dem Bauch gehoben. Damit hat sich der Anteil innerhalb der letzten zehn Jahre fast verdoppelt. Und den Hebammen fällt auf, dass nach dem Kaiserschnitt Komplikationen häufiger sind als nach vaginalen Geburten.

Diese Ausstellung ist ab Mittwoch, 5. Mai um 18 Uhr (Vernissage) bis 28. Mai im Landhaus Bregenz (Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr) zu sehen.

Foto: Ausstellungseinladung Wunder, Wunden, Wundern

"Muttertag" 2010 ganz anders!

Wirtschaftliche und politische Umbrüche verändern auch das Rollenbild der Frau. In einem FrauenFilmTage-Special zeigt der Verein proFRAU nun Beispiele für Veränderungen in den letzten Jahren und gehen in einer Lesung, einer Podiumsdiskussion und einer Reihe von Filmen der Frage nach, wie sich derzeitige Krisen auf das Frauenbild auswirken.

Vom 6. bis 10. Mai werden folgende Filme gezeigt:

  • Dokumentarfilm Winter adé von Helke Misselwitz, in dem sie kurz vor dem Mauerfall eine Reise quer durch die DDR gemacht und mit Frauen verschiedener Generationen gesprochen hat.
  • Reise mit Haustieren, der mehrfach prämierte Spielfilm der russischen Filmemacherin Vera Storozhewa, in dem eine unverhoffte Erbschaft Basis für die Metamorphose einer jungen Frau ist, sowie Eine flexible Frau von Tatjana Turanskyj.
  • Diskussion über die Anforderungen an den neuen Feminismus und die Frage: Haben wir eine "konservative Emanzipation"?
  • Aus Österreich dabei sind die Spielfilme Fallen von Barbara Albert (Foto), die auch zum Publikumsgespräch anwesend sein wird, und Vollgas von Sabine Derflinger, die ebenfalls ihr Kommen zugesagt hat.
  • Am 9.5. ist Susanne Scholl zur Matinee zu Gast. Sie wird aus ihrem aktuellen Buch "Russland mit uns ohne Seele" lesen und danach mit uns über die gesellschaftlichen Veränderungen der Frauenrollen in Russland diskutieren.
  • Den Abschluss des Specials am 10.5.2010 macht die Podiumsdiskussion "Frauenbilder im Wandel". Mit Fachfrauen diskutieren wir über die Auswirkungen der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen auf Frauen.

Veranstaltungsorte sind für Film und Lesung das Filmhaus Kino am Spittelberg, Spittelberggasse 3, 1070 Wien und für die Podiumsdiskussion die Kunsthalle am Karlsplatz, Projektraum, Treitlstrasse 2, 1040 Wien.

Link: Alle Details auf FrauenFilmTage sowie Facebook und Twitter; proFRAU - Plattform für Frauenrechte

Foto: Coop99/N.Albert

How I Fucked Jamal

Die "eindeutig expliziteste und gleichzeitig anregendste Anthologie des Jahres" wird endlich der geneigten Öffentlichkeit präsentiert: "How I fucked Jamal" ist das Buch über weinende Nutten, beschnittene Penisse, Ostblockvögeleien, den Unterscheid zwischen Brokkoli und Baguette, Kosewortumdeutungen und die Grenzen in unseren Betten. Ohne Rücksicht auf Intimitätsverluste begeben sich junge Autorinnen und Autoren auf das glatte Eis des globalisierten Beischlafs und versammeln leise wie laute, explizite wie weniger explizite Geschichten vom internationalen Austausch. Mieze Medusa & Cornelia Travnicek (Hg.) heißen das Buch im Untertitel "Warnung! Kann Spuren von Vögeln enthalten."

Präsentiert wird das Buch am Donnerstag, 6. Mai um 20 Uhr am Badeschiff am Donaukanal, lände zwischen Schwedenbrücke und Urania. Es lesen: Nadja Bucher, Jan Kossdorff, Andrea Stift und Cornelia Travnicek. Durch den Abend führt Mieze Medusa, die nach den Lesungen auch an den Turntables für Musik sorgt = Party!

Link: MILENA Verlag

Foto: Buchcover Milena Verlag

Kinder zwischen den Fronten

Achtundvierzig Stunden soll die Region Wallersee im Zeichen des Films stehen - berührende, erschütternde, aber auch hoffnungsvolle Dokumente zeigen das Leben von Kinder-SoldatInnen, Schicksale von Kindern, die zu Werkzeugen einer Welt geworden sind, die von Gewalt und Profitgier geprägt ist. Im Programm kuratiert sind österreichische Erstaufführungen und "Festivalrenner 2009" ebenso wie Filmklassiker zur Thematik.

Die Drehbuchwerkstatt Salzburg hat für die Eröffnung der Filmtage "Kinder zwischen den Fronten" im Mai Oscar-Preisträgerin Vanessa Redgrave als Ehrengast gewinnen können. Mit ihr wird auch Regisseur Carlo Nero kommen, an dessen Dokumentarfilm "Wake up World" Redgrave mitgewirkt hatte. Die Filmtage am 6. und 7. Mai in Seekirchen im Salzburger Flachgau sind Teil der Vorbereitungsphase für den Dokumentarfilm "Deserteur!" der Salzburger Filmemacherin Gabriele Neudecker.

Begleitend zur Entstehung des Filmes sind auch Diskussionen und Präsentationen zum Thema geplant, die Filmtage in Seekirchen bilden den Auftakt. Dabei werden international ausgezeichnete Filme wie "Lost Children" ebenso gezeigt wie Filmklassiker "Im Westen nichts Neues". Neudecker und ihr Team werden hier auch über erste Erfahrungen zum Film berichten. 

Der Eröffnungsabend findet am Donnerstag, 6. Mai in der Kunstbox Seekirchen/Salzburg.

Link: Drehbuchwerkstatt Salzburg

Foto: Flyer Kinder zwischen den Fronten/Drehbuchwerkstatt Salzburg

Sahar Khalifa

Sie gilt als bedeutendste Romanautorin der palästinensischen Literatur. Auf einfühlsame Weise beschreibt sie das palästinensische Alltagsleben unter israelischer Besatzung und gibt den Menschen hinter den politischen Schlagzeilen ein Gesicht.

Sahar Kahlifa wurde 1941 in Nablus, Palästina, geboren. Mit achtzehn Jahren ging sie eine traditionelle Ehe ein, die dreizehn Jahre dauerte. Nach der Scheidung widmete sie sich verstärkt dem Schreiben, studierte in den USA und arbeitete als Dozentin an der Universität Bir Zeit. In Nablus gründete sie ein palästinensisches Frauenzentrum, das sie neben ihrer schriftstellerischen Arbeit leitet. Heute lebt sie in Nablus und Amman. Ihre Werke sind in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Am Freitag, 7. Mai um 19.30 Uhr liest sie im Odeon Wien über Leben und Lieben in Palästina. Ebenfalls mit dabei: Karl-Heinz Hackl, Viola Raheb und Marwan Abado.

Links: Odeon, 1020 Wien, Taborstraße 10

Foto: Einladung

fäden-textur

"Ich werde einen Kokon filzen, Fädenschichten verbinden, die sich ineinander verweben, sich lösen, sich wieder neu binden und immer wieder anders werden. Dieses Gewebe wird ein Gewebe aus einem Viel-Sein werden, manngifaltige Schichten in sich tragen und auch immer anders sein. Ein Moment des Unmittelbaren, fast einer Unschuld nahe, wird sich mit meinen Händen miteinbinden, Unsicherheiten der Handfertigkeit miteinschreibend und doch auch auf jenen Willen stoßen, der es zur Bedingung macht zu werden: Ein Wille zu hoffen, auf ein anderes, auf ein anderes von sich eingenistet in all den Schichten von Ich-identitäten mit denen man/frau die eigene Existenz legitimiert.

Insofern wird meine Ausstellung 'fäden-textur' in vielen Sprachen sprechen. Sie wird eine Sprache des Logos verwenden, sowie eine Sprache der Sinne. Sie wird eine Bewegung um eine Autoerotik wagen, die sich als ein Flüsterton in einer Blase fortsetzt.
Sie wird Text sein.
Sie wird Textil sein.
Sie wird Textur sein.
So werden in diesem Sinne Spuren ge- und freigelegt, die an Netze erinnern, die dezentriert ein Spinnen andenken, aber es gerade in dieser Assoziation grafisch subvertieren. Es gibt kein Zentrum, der Mittelpunkt bewegt sich permanent fort. Da, wo er gerade scheint zu sein, verbindet er sich mit der Konnotation des Nichts und verweigert jegliche Komprimierung auf Eines. Im Vielen, in einer unumgänglichen Rhizovocality (Vielstimmigkeit) wird Unsichtbares und Halbsichtbares vergegenwärtigt ohne sie zu benennen. Vielmehr sind es die Fäden, von einem Knoten zum anderen, die in ihrer enthierachisierenden Grafik einer Identitätspolitik widersprechen und so auch Räume herstellen, die rhizomorph bleiben oder werden. Und gerade darum. Immer wieder. Eine Mannigfaltigkeit von Fäden, die sich binden und entbinden, die sich ineinanderweben und verdichten. Fäden, die in ihrem vielschichtigen Werden von einem anderen erzählen."

Die Austellung "fäden-textur" von Judith (Moser | Klemenc) ist von Freitag, 7. Mai (Vernissage 19 Uhr) in der Galerie kooio, Mariahilfstraße 40, Innsbruck bis 4. Juni (Mo, Di 11-15 Uhr, Mi - Fr, 17-20 Uhr) zu sehen.

Foto: Judith Moser Klemenc

Bild nicht mehr verfügbar.

"Well and Truly"

Das Kunsthaus Bregenz (KUB) widmet der renommierten US-amerikanischen Künstlerin Roni Horn bis 4. Juli die umfassende Einzelausstellung "Well and Truly". Auf vier Stockwerken erhalten BesucherInnen einen Einblick in das umfangreiche Schaffen der New Yorkerin, darunter Papierarbeiten, skulpturale Objekte, Fotoinstallationen und Glasobjekte.

Seit Jahren beschäftigt sich Roni Horn mit der Lyrikerin Emily Dickinson und der Möglichkeit, Sprache als Skulptur darzustellen. Umgesetzt hat sie das etwa in der Serie "White Dickinson", die aus Aluminiumstangen besteht, in die weiße Textfragmente aus Dickinsons Werk eingelassen sind. In Bregenz sind Teile davon zu sehen.

Link: Kunsthaus Bregenz, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr

Foto: REUTERS/Miro Kuzmanovic

Wie man wird, was man ist

Bis 15. Mai (täglich ausser So/Mo, Beginn jeweils 19.30 Uhr) steht das Theaterstück "Wie man wird, was man ist" von Adolf Loos' erster Frau Lina auf dem Programm der Freien Bühne Wieden. Das ebenfalls von ihr verfasste, noch nie aufgeführte Fragment "Die Sirene" ergänzt das Stück.

Lina Loos war eine gefeierte Schauspielerin und charmante Diseuse mit frivolen Chansons nach Altenberg-Texten. Aber sie hat auch eigene Texte geschrieben. Das aus ihrem Nachlass stammenden Stück zeigt Ihre Ehe mit dem dominierenden Adolf Loos, den Weg ihrer Selbstfindung und das Bild der Frau in der damaligen Gesellschaft und überrascht dabei mit Aussagen, wie sie auch heute nicht aktueller sein könnten.

Link: Freie Bühne Wieden, Wiedner Hauptstrasse 60b, 1040 Wien

 

Grafik: Elis Veit

Der "schwule" Feldherr, die Frauen und die Türken

Seit Februar läuft im Unteren Belvedere eine Ausstellung über Prinz Eugen mit dem bezeichnenden Untertitel "Feldherr Philosoph und Kunstfreund". Da wir das Jahr 2010 schreiben, wird auch die mögliche Homosexualität des savoyischen Prinzen nicht verschwiegen, wenn auch mit allen Mitteln versucht wird, dieses "Manko" des "Erretters der Christenheit" möglichst unter den Teppich zu kehren.

In einer Spezialführung wird QWIEN-Guide Andreas Brunner deshalb nicht nur Prinz Eugens Homosexualität einer kritischen historischen Überprüfung unterziehen, sondern auch die Frage, warum es auch heute noch offenbar nicht möglich sein darf, dass einer der unbestritten größten Feldherrn der österreichischen Geschichte vielleicht lieber mit Männern ins Bett ging?

Eugens Verherrlichung als Fürst, Kunstsammler und fast manischer Bauherr wird ebenso Thema der Führung sein wie die Heroisierung männlichen Heldentums in durchaus fragwürdigen Kriegen. Die großen Triumphe des geniale Strategen Eugen werden in der Ausstellung gefeiert, in der QWIEN-Führung werden aber auch die Kehrseiten dieses gnadenlosen Kampfes um die politische Vormachtstellung in Europa erläutert.

Termine: Mittwoch 5.5., 18.45-21.00 / Samstag 8.5., 14.00-16.30 / Mittwoch 12.5., 18.45-21.00 / Sonntag 16.5. 14.00-16.30 / Mittwoch 19.5., 18.45-21.00

Die Führungen sind kostenlos, aufgrund der beschränkten Zahl an TeilnehmerInnen ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich unter E-Mail / Tel: 4000/81800.

Link: Grüne Andersum

Foto: Heribert Corn

"Pepperminta"

Das Spielfilmdebut der Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist ist mit sieben Kopien österreichweit angelaufen. Worum geht's? "Pepperminta ist eine Anarchistin der Fantasie. Sie wohnt in einer futuristischen Villa Kunterbunt und lebt nach ihren ganz eigenen Regeln. Die junge Frau hat Farben als beste Freunde, Erdbeeren als Haustiere und sie kennt phantastische Rezepte, um die Menschen von ihren nutzlosen Ängsten zu befreien. Pepperminta wünscht sich, dass alle die Welt in ihren Lieblingsfarben sehen.

Werwen (Sven Pippig), ein mindestens so pummliger wie scheuer junger Mann, von dessen Sexappeal Pepperminta hingerissen ist, und die schöne Edna (Sabine Timoteo), die mit den Tulpen flüstert, begleiten sie auf ihrer leidenschaftlichen Mission."

Links: Top Kino, Rahlgasse, 1060 Wien; www.pepperminta.at

Grafik: Filmplakat/Einladung

heldInnen

Judith und David haben alles und von allem genug. Im postideologischen Vakuum "engagieren" sich die beiden Geschwister gegen die pseudoliberale Attitude ihrer ewig-jugendlichen Eltern und gegen die Wohlstandsmüdigkeit der eigenen Generation - um endlich rauszukommen aus dieser Schaumstoffzelle, raus "aus dieser emotionalen Umlaufbahn um sich selber": "Wir sind bereit. Wir sind verdammt bereit. Jetzt ruft die Welt. Ruft nach uns. Wir sind an unseren Ressourcen. Wir sind scharf. Heut regnet's Feuer. Heut brennt das Wasser. Die Welt geht unter und am Horizont steigen neue Planeten auf. Neue Titanen. Wir. Wir Helden."

Mit dem Stück "heldInnen" findet ein vertikaler Kampf gegen den Theaterbetrieb und eine horizontale Schlacht gegen Eitelkeiten und innere Schweinehunde ebenso Bühne wie ein sprachakrobatischer Rundumschlag gegen die zwangsharmonische Kernfamilie. Die 5 DarstellerInnen spielen nicht nur "heldInnen", sondern auch sich selbst: In welcher Realität lässt sich das Leben besser faken? Welche Skills bremsen und welche braucht man, um die Welt zu coachen?
Ein Stück nach "helden" von Ewald Palmetshofer mit einem Stück Realität von 5heldInnen, eine Koproduktion von t'eig und uniT präsentiert von: 5heldInnen.

Aufführungen: 5., 6. und 7. Mai, jeweils 20:00 Uhr im Theater am Lend, Wienerstraße 58a, 8020 Graz

Links: heldInnen, t'eig

Foto: OchoReSotto

Balkan Fever Feminin

Seit 2004 gelingt es dem Festival Balkan Fever, die Länder Südosteuropas von ihren ungewöhnlichsten musikalischen Seiten zu zeigen,fernab des so genannten Balkan-Booms ethnische Musik, Jazz, Rock und Dancefloor von Weltrang auf Wiens Bühnen zu bringen.

Heuer darf das Publikum sich auf die weibliche Seite der Musikwelten Südosteuropaas freuen: Denn 2010 wird das Festival feminin!

Von 17. 4. - 11. 5. stehen 17 Konzerte mit Künstlerinnen aus 14 Ländern an 5 Veranstaltungsorten auf dem Programm: im Porgy & Bess, im Ost Klub, in der Sargfabrik, im Theater Akzent und neuerdings auch im EGA.

Links: Mehr dazu hier; alle Künstlerinnen und Termine auf Balkan Fever Feminin

Foto: Petar Kelmendi

Blickwechsel - Österreichische Fotografie Heute

Mit der Ausstellung "Blickwechsel" zeigt WestLicht. Schauplatz für Fotografie einen Querschnitt österreichischen Kunstschaffens in der Fotografie. Insgesamt 19 KünstlerInnen stellen eine Kombination aus etablierten Positionen und Neuentdeckungen dar, deren fotografisches Werk sich zwischen bildender Kunst und Dokumentation, zwischen Installation, Inszenierung und Performance bewegt. Die Ausstellung, kuratiert von Elsy Lahner und Eva Schlegel, beleuchtet damit verschiedene Zugänge zum Medium der künstlerischen Fotografie.

KünstlerInnen: Anatoliy Babiychuk, Selina de Beauclair, Hubert Blanz, Mark Glassner, Dorothee Golz, Markus Guschelbauer, Helmut und Johanna Kandl, Roberta Lima (Bild), Michail Michailov, Rita Nowak, Judith Pichlmüller, Agnes Prammer, Nikolaus Schletterer, Nina Rike Springer, Kamen Stoyanov, Martin Walde, Julia Willms, Andrea Witzmann und Erwin Wurm.

Ausstellungsdauer bis 16. Mai. Jeweils ein Werk der beteiligten KünstlerInnen kommt anschließend zur zweiten WestLicht Foto Auktion, die am 29. Mai stattfindet. 

Link: WestLicht. Schauplatz für Fotografie, Westbahnstr. 40, 1070 Wien
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr von 14-19 Uhr, Do 14-21 Uhr, Sa, So, Fei 11-19 Uhr, Montag geschlossen

Foto: Roberta Lima

Start für Wiens erstes Mädchencafe

Ab sofort ist das Team des Projektes "Mädchencafe" unterwegs, um Mädchen für ein engagiertes, außergewöhnliches Vorhaben zu begeistern: Die Vorbereitung, Planung
und Realisierung von Wiens erstem partizipativen Mädchencafe. Von der Lokalsuche über die Adaptierungsarbeiten, von der Ausgestaltung bis zum Interieur, vom zukünftigen Programmangebot bis zu den Öffnungszeiten: bei all diesen Schritten und Entscheidungen sind die Mädchen, als zukünftigen Nutzerinnen des Mädchencafes federführend mit dabei.

Angesprochen sind Mädchen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren, die im 7. Bezirk wohnen, zur Schule gehen oder ihre Freizeit verbringen und die Lust haben, ihren Raum selbst mitzubestimmen und dabei aktiv zu werden.

Spaß & Action kommen auch nicht zu kurz: Schließlich wird es ein offener Treff, mit gemütlicher Café-Atmosphäre in dem von Neuen Medien, Theater, Styling, Videoabenden, Selbstbehauptung, Musik, Handwerk, Technik, Rap-Workshops, Yogakursen alles möglich sein soll, was Mädchen interessiert und beschäftigt. Darüber hinaus wird das Mädchencafe ein breites Spektrum an Mädchenfreizeitkulturangeboten bieten und als Infodrehscheibe fungieren.

Wer mitmachen will, kann sich ab sofort direkt beim Verein Wiener Jugendzentren (Birgit Maier, 0676/897 060 308, E-Mail) melden.

Link: Verein Wiener Jugendzentren

Foto: Verein Wiener Jugendzentren

Bild nicht mehr verfügbar.

Lila Tipps

Seit Anfang April gibt es eine Coming Out Gruppe speziell für Spätberufene und Quereinsteigerinnen - Vorgespräche ab sofort Mittwochs zwischen 17 und 20 Uhr möglich.

Die Lesbenwechselgruppe trifft sich weiterhin jeden zweiten Dienstag im Monat um 19 Uhr in der Lesbenberatung und bietet Raum, andere Frauen zu treffen, die sich zeitlich in der Nähe der Wechseljahre bewegen. 

Der Treff für junge Lesben und Trans_Personen zwischen 13 und 20 Jahren gibt es  jeden Montag zwischen 17 und 19 Uhr: sich selbst bestärken, andere bestärken, sich gegenseitig bestärken ... einfach in der Lesbenberatung vorbeikommen und andere kennen lernen, Kontakte knüpfen, spielen, Fragen stellen, Tee trinken, Bücher ausleihen, wuzzeln, Infos austauschen, auf der Couch abhängen, übers lesbische, bisexuelle und queere Leben diskutieren, lachen und Spaß haben...

Links: Rosa Lila Villa, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien; Regenbogenfamilie

Foto: APA/EPA/Alexandre Meneghini

Veranstaltungen im Frauencafé

Mädchencafé jeden Mittwoch von 14 bis 18 Uhr für Mädchen ab 10 Jahren - Treffen, Quatschen, Freundinnen Kennenlernen, Basteln, Chatten, Surfen, Filme Schauen. Saft und Snacks gibt's gratis, Mittagsteller für 2 Euro, Essen selber mitbringen ist auch ok.
Mampfwerkstatt ab April wieder wie gewohnt jeden 1. Sonntag im Monat ab 17 Uhr (all genders welcome) und die Bastelwerkstatt jeden 3. Sonntag im Monat ab 17 Uhr.

Link: Frauencafé Wien, Langegasse 11, 1080 Wien - jeden Donnerstag und Freitag von 18-24 Uhr geöffnet, Frauen, Lesben, Transgenders und Intersex Personen willkommen!

Foto: Standard/Hendrich

Donna: Avanguardia Femminista Negli Anni '70

Die Kunstgeschichte lehrt: das Bild der Frau wurde wesentlich durch ma¨nnliche Projektionen dominiert. Diese tradierte, jahrhundertealte Ikonografie wird erstmals durch die Feministische Avantgarde der 1970er Jahre grundlegend dekonstruiert: Ku¨nstlerinnen schaffen ein neues Bild von der Frau. Ihre Arbeiten thematisieren meist ihren eigenen Ko¨rper, sich selbst in ihrer Objekt- Subjekt Relation und loten Mo¨glichkeiten selbst gesetzter weiblicher Identita¨ten aus.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 hat sich die Sammlung Verbund der feministischen Kunstbewegung der 1970er Jahre verschrieben. Die Galleria nazionale d'arte moderna in Rom zeigt nun die Ausstellung "DONNA. Feministische Avantgarde der 1970er Jahre" aus der Sammlung Verbund.

Bis zum 16. Mai werden rund 200 Arbeiten von 17 internationalen Künstlerinnen präsentiert: Von Ketty La Rocca und VALIE EXPORT über Martha Rosler und Francesca Woodman - im Bild ihr "Self portrait (Talking to Vince)" 1975-1978 -, Frühwerke von Cindy Sherman, Werke von Birgit Ju¨rgenssen, Renate Bertlmann, Annegret Soltau sowie Nil Yalter. Mit einigen relativ unbekannten Positionen und Werkgruppen erhebt die Ausstellung den Anspruch, die historischen Koordinaten der Feministischen Avantgarde diskursiv zu erweitern und neue Einblicke zu schaffen.

Links: Galleria nazionale d'arte moderna, Roma Viale delle Belle Arti, 131 00196 Roma, Italia; Sammlung Verbund 

Foto: Sammlung Verbund/Francesca Woodman

l[i]eben. uferlos und andersrum

Die Ausstellung "l[i]eben. uferlos und andersrum" ist eine Auseinandersetzung mit Liebe, Begehren und Geschlechterrollen, die neue Blicke auf die Sammlung des Volkskundemuseums gewährt. Sie zeigt, wie aus Definitionen Urteile und Vorurteile werden und hinterfragt die Festlegung, Einübung, Zuschreibung und Dekonstruktion von Geschlechterrollen. Volkskundliche Realien werden dabei mit Zeugnissen des kulturellen Umgangs mit Geschlecht, Sexualität und Liebe konfrontiert und angebliche neutrale Momentaufnahmen werden als Dokumente gelebten Widerstandes gegen eine diskriminierende Ordnung dechiffriert.

P.S.: Zur Ausstellung gibt es auch ein Buch von Elke Murlasits, Maria Froihofer und Eva Taxacher "l[i]eben und Begehren zwischen Geschlecht und Identität".

Die Sonderausstellung ist bis 26.10., 9-16 Uhr zu sehen.

Rahmenprogramm: 27. Mai "Zwischen Totalverbot und Partnerschaftseintragung" die Geschichte der "schwulesbischen" (sic!)  / 10. Juni "Lesbengeschichte(n) von 1980 bis 2000" / 26. Juni Fallgeschichten aus erhaltenen Strafgerichtsakten die Verfolgung von Homosexuellen während der Zeit des Nationalsozialismus.

Links: Volkskundemuseum, Paulustorgasse 11-13a, 8010 Graz

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Einladungsfolder l[i]eben. uferlos und andersrum