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Als fernsehgeschichtliches Großereignis beurteilten bereits im Vorfeld viele Film- und Fernsehkritiker die Fernsehserie "Im Angesicht des Verbrechens"

Das Russenmafia-Epos unter der Regie von Dominik Graf erlebte auf der Berlinale seine Voraufführung. Heute wird nun auf Arte ab 22.05 Uhr die erste Doppelfolge ausgestrahlt, alle Termine und ein Gespräch mit Dominik Graf findet man auf der Arte-Seite.

An Interviews und Porträts mit und von Graf hat es ohnehin nicht gefehlt. Am Sonntag lief etwa Felix von Boehms Doku "Mein Leben - Dominik Graf", in dem neben dem Regisseur auch seine Frau, die Oscarpreisträgerin Caroline Link und der Kritiker Michael Althen zu Wort kommen - der Film ist noch einige Tage in der Online-Mediathek des Senders im Stream zu sehen.

Große Interviews mit Dominik Graf haben Katja Nicodemus in der Zeit (hier online) und auch der Spiegel geführt. Radiogespräche, die man ebenfalls als Stream oder Download noch nachhören kann, gab es im Deutschlandfunk und beim Bayerischen Rundfunk. Im Zeit-Gespräch erklärt der Regisseur vielleicht am bündigsten, wie er die Serie selbst sieht:

Im klassischen Sinne ist es eine Miniserie. Eine, die einen großen Roman erzählt, aufgeteilt in zehn Portionen. Etwas wie Allein gegen die Mafia in den achtziger Jahren. Miniserien gab’s dann so gut wie nicht mehr, weil das deutsche Fernsehen den zusammenhängenden Sachen nicht mehr vertraut hat. Aber Im Angesicht des Verbrechens war von Anfang ein Epos, das der Drehbuchautor Rolf Basedow vorgelegt hat. Letztlich hat er eine Art Baum geschrieben mit einem dicken Stamm in der Mitte – das sind die beiden jungen Berliner Polizisten und ihre Geschichte – und mit vielen Verästelungen in alle möglichen Richtungen.

Ebenfalls von Interesse ist ein Text im Berliner Tagesspiegel, in dem der Drehbuchautor Rolf Basedow über seine Recherchen und die Entstehung des Buchs schreibt. Auch CARGO verfolgt die Entstehung der Serie schon eine Weile: Im ersten Heft gibt es einen Bericht von den Dreharbeiten, für die Website haben wir uns mit Dominik Graf unter anderem über seine Liebe zu Polizeibüros und seine Abneigung gegen die Filme von Quentin Tarantino unterhalten. (Ekkehard Knörer, CARGO Magazin, in Kooperation mit derStandard.at/Kultur, 27.04.2010)