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Laut einem aktuellen WWF-Report stellt sich Borneo als wahre Schatzgrube für biologische Entdeckungen dar. Im Herzen der Insel fanden Wissenschafter bei einer Expedition nicht weniger als 123 bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten vor. Zu den neuen Arten gehören unter anderem ein fliegender Frosch, der seine Haut- und Augenfarbe ändert, ein Frosch ohne Lungen und eine flammenfarbene Schlange.

Im Bild: Ein zur Gattung der Mistelfresser gehördender Brillen-Blütenpicker.

Foto: APA/World Wildlife Fund, Richard Webster

Aber zunächst zum Größenrekordhalter in seiner Klasse: Die neu entdeckte Stabschrecke Phobaeticus chani ist vermutlich das längste Insekt der Welt.

Foto: WWF

Der Mulu-Flugfrosch (Rhacophorus penanorum) kann sowohl die Farbe seiner Haut als auch die Augenfarbe verändern, heißt es in einer Aussendung der Umweltstiftung WWF. Der Frosch wechselt seine Farbe je nach Tageszeit von hellgrün in der Nacht zu braun am Tag. Er gehört zu den fliegenden Fröschen Borneos. Diese sind zu kurzen Gleitflügen von Baum zu Baum in der Lage. Flughäute zwischen den Fingern und Zehen machen dies möglich.

Foto: World Wildlife Fund/Stefan Hertwig

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Auch die Kopstein-Bronzerückennatter (Dendrelaphis kopsteini) ist eine Art Farbenkünstler. Die flammenfarbige Schlange, die ein deutscher Forscher 2008 erstmals beschrieb, wurde nach dem Österreicher Felix Kopstein benannt. Der Arzt und Zoologe arbeitete in den 1920er Jahren mit dem Naturhistorischen Museum in Wien zusammen. Die Flanken der neuen Schlange sind mit leuchtenden blauen, grünen und braunen Schuppen gesprenkelt. Bei Gefahr "errötet" der Nacken der Giftschlange und zeigt ein flammendes Rot.

Foto: AP/World Wildlife Fund, Gernot Vogel

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Eine andere Froschart ist zwar keine neue Entdeckung, aber erst kürzlich bemerkten Forscher eine außergewöhnliche Eigenschaft beim Borneo Barbourfrosch (Barbourula kalimantanensis): Er hat keine Lungen. Dies wurde bislang bei keiner anderen Froschart festgestellt.

Seine Atmung geschieht allein über die Haut. Sein Körperbau erscheint aufgrund der fehlenden Lungenorgane flachgedrückt. Die Flunderform erlaubt es dem Frosch, sich in schnell fließenden Bächen gegen den Wasserstrom zu bewegen.

Foto: AP/World Wildlife Fund, David Bickford

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Die Arten wurden allesamt seit der Unterzeichnung der "Heart of Borneo" Deklaration gefunden, die 2007 auf Initiative des WWF zwischen Indonesien, Malaysia und Brunei unterzeichnet wurde. Sie ist die Grundlage dafür, dass im Inneren der drittgrößten Insel der Welt auf WWF-Initiative ein rund 220.000 Quadratkilometer großes Netzwerk aus Schutzzonen und nachhaltig genutzten Wäldern entsteht.

Im Bild: Eine Barbenart Eirmotus insignis.

Foto: AP/World Wildlife Fund, CK Yeo

Die Region beheimatet drei der vier wichtigsten Orang-Utan-Lebensräume und schließt drei vom WWF Deutschland unterstützte Projekte mit ein. Die Heart of Borneo-Initiative des WWF soll die Wälder dieser Region ausreichend schützen oder ihre Nutzung so regeln und überwachen, dass sie auch langfristig in einem artenreichen Zustand erhalten bleiben. (red)

Im Bild: Orchidee der Spezies Thrixspermum erythrolomum.

 

Foto: WWF/ Peter O'Byrne

Video: Flammenfarbene Kopstein Bronzerückennatter beim Verschlingen einer Eidechse. Quelle: YouTube.


Link
WWF: Borneo-Artenreport (pdf-Dokument)

Foto: