Der vierblättrige Klee, wie er auf den Alfas MiTo und Giulietta klebt.

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Ein vierblättriger Klee auf einem Alfa Romeo ist nicht das italienische Pendant zu auf Autos geklebten Einschusslöchern oder Luftschlitzen, die gerne dazu dienen, den eigenen Intellekt oder den Rostzustand der Karosserie zu verschleiern. Den vierblättrigen Klee trägt bei Alfa nur die sportlichste und leistungsstärkste Motorisierung eines Typs. Und das geht auf die Targa Florio von 1923 zurück.

Der einstige Radrennfahrer aus Salerno, Ugo Sivocci, lernte, während seiner Arbeit als Automechaniker, Enzo Ferrari kennen und wechselte 1920 ins Rennteam von Alfa Romeo. Ugo Sivocci galt als extrem abergläubisch, und er machte schon auch sein mangelndes Glück dafür verantwortlich, dass er damals mit dem HP 20-30 ES Sport nie ein Rennen gewann, sondern maximal auf Platz Zwei fuhr.

Die Targa Florio 1923
Für die Targa Florio 1923 bekommt Sivocci die Startnummer 13 zugelost. Der damals 38-jährige Italiener ist verzweifelt und überlegt sogar, das Rennen abzusagen, bis einer der Mechaniker die Idee hat, das Unglück zu bannen, indem er auf beide Seiten der roten Motorhaube aller vier Alfa "RL Targa Florio" eine weiße Raute zeichnet und darauf einen vierblättrigen Klee. Die vier Ecken der weißen Raute standen für die vier Alfa-Werksfahrer Ascari, Sivocci, Masetti und Campari.

Ugo Sivocci gewinnt die Targa Florio trotz der unglückbringenden Startnummer und vertraut von nun an auf das "Quadrifoglio Verde". Auch alle anderen Werksrennwagen tragen von dort an das Kleeblatt auf dem weißen Untergrund.

Das Unglück in der Ascari-Kurve
Als Sivocci in den ersten Septembertagen 1923 zum ersten Mal seinen neuen Rennwagen, den P2 sieht, will er sofort, dass sein Glücksbringer aufgemalt wird. Als er am 8. September 1923 mit dem P2 auf der Rennstrecke in Monza trainiert, fehlt das Quadrifoglio Verde noch. Sivocci verunglückt in diesem Training tödlich. Er fliegt in der Kurve, die später als "Ascari-Kurve" bekannt werden wird, von der Strecke.

Aus Respekt und als Zeichen dafür, dass Ugo Sivocci für Alfa unersetzbar ist, hat das Kleeblatt seit damals keine Raute mehr als Untergrund, sondern ein Dreieck. Und das hängt bis heute auf den schnellsten Alfas: wie der neuen Guilietta Quadrifoglio Verde, mit 235 PS.