Die deutsche Unterhaltungselektronikbranche rechnet nach Umsatzrückgängen in den vergangenen zwei Jahren im laufenden Jahr wieder mit einem leichten Wachstum. Trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche würden die privaten Verbraucher 2003 voraussichtlich etwas mehr für Fernsehgeräte, Videorecorder, Hifi-Anlagen, Mobiltelefone und Personalcomputer ausgeben als im Vorjahr, teilte die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik (gfu) am Montag in Hannover mit. Nach einem Rückgang um 5,3 Prozent auf 19,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr werde in diesem Jahr mit einem leichten Plus auf 19,4 Milliarden Euro gerechnet. Dabei stützen sich die Erwartungen vor allem auf die Internationale Funkausstellung Ende August/Anfang September in Berlin, von der eine deutlich überproportionale Nachfrage in den letzten drei Monaten eines Jahres erwartet wird. 2001 hatten sich die Umsätze um 3,4 Prozent auf knapp 20 Milliarden Euro verringert. Für 2003 prognostizieren die Marktforscher für die klassische Unterhaltungselektronik mit 9,25 Milliarden Euro das Wiedererreichen der Umsatzhöhe des vergangenen Jahres. Für den Hifi-Bereich sehen die Experten ein Umsatzrückgang von vier Prozent auf 1,2 Milliarden Euro voraus, tragbare Geräte dürften den Angaben zufolge um fünf Prozent weniger gefragt sein. Die Prognosen für die privat genutzte Telekommunikation sehe wiederum einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro vor. Einziger Bereich mit Wachstumsaussichten ist demnach die private Informations-Technik, also Heim-PC und Notebooks, die um zwei Prozent auf fast acht Milliarden Euro zulegen dürften. Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich der gfu zufolge Heimkinos mit großen Bildschirmen, DVD-Spielern und Surround-Sound-Anlagen. Ausgelöst worden sei diese Entwicklung durch den Erfolg des DVD-Spielers, der mit einem Absatzzuwachs um 210 Prozent auf 4,9 Millionen Exemplare den Videorecorder (minus 25 Prozent auf zwei Millionen Stück) überholt habe. Bei Fernsehgeräten hätten 2002 vor allem 16:9-Breitbildgeräte um 35 Prozent auf fast 600.000 Stück zugelegt. Rückläufig hätten sich die Umsätze im Hifi-Bereich mit minus zwölf Prozent auf 1,2 Milliarden Euro entwickelt. Dabei hätten bei tragbaren Audio-Geräten MP3-Spieler ein Wachstum um 120 Prozent und CD-Player um 15 Prozent verzeichnet, hieß es. Die Ausgaben der Bundesbürger für Video-Spiele und -Konsolen hätten sich um sieben Prozent auf über eine Milliarde Euro erhöht.

Dagegen habe der Markt für private Telekommunikation mit einem Rückgang von 24 Prozent erneut einen deutlichen Dämpfer erlitten. Zurückzuführen sei dies vor allem auf die anhaltend schwache Nachfrage (minus zwölf Prozent) und den Preisverfall (minus 25 Prozent) bei Mobiltelefonen, teilte die gfu mit. (Reuters)