Hebron/Jerusalem - Die israelische Besatzungsarmee hat in der Nacht auf Montag im Westjordanland das Haus der Familie eines palästinensischen Extremisten gesprengt. Zudem seien elf Palästinenser, unter ihnen fünf Mitglieder der radikalen islamischen Hamas-Bewegung, festgenommen worden, teilte ein israelischer Militärsprecher mit. Die israelischen Soldaten zerstörten nach Angaben von Augenzeugen das zweistöckige Haus von Jamal Rajoub in Doura im südlichen Westjordanland, in dem 15 Menschen gewohnt hatten.

Rajoub, ein Mitglied der Fatah-Bewegung von Präsident Yasser Arafat, war im März festgenommen worden, nachdem er im Süden Israels einen Anschlag verübt hatte. Seit August vergangenen Jahres hat die israelische Armee im Westjordanland und im Gaza-Streifen fast 200 Häuser von Palästinensern zerstört und damit massiv gegen die Bestimmungen der Vierten Genfer Konvention über den Schutz der Zivilbevölkerung in besetzten Gebieten verstoßen.

Auf einem Universitätsgelände in der Nähe von Tel Aviv ist ein Sprengsatz entdeckt worden. Die israelische Polizei entschärfte die Bombe am Montag, wie Polizeichef Amichai Shai im Armeerundfunk mitteilte. Der Sprengsatz wurde hinter einem Gebäude der Hochschule Beit Berl, rund 20 Kilometer nordöstlich von Tel Aviv, gefunden. Die Polizei suchte in der Umgebung nach möglichen weiteren Bomben. Der Sprengsatz bestand laut Shai aus einer Metallkiste, die mit einem Mobiltelefon verkabelt war, das vermutlich als Zünder dienen sollte. Im Juli vergangenen Jahres waren bei einem Bombenanschlag in einer Cafeteria der Hebräischen Universität in Jerusalem neun Menschen getötet worden, darunter fünf Amerikaner. (APA/AP)