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Das Ende des hochverschuldeten Elektronikhersteller Grundig scheint besiegelt. Der Konzern hat am Montag Insolvenz angemeldet, bestätigte ein Unternehemensprecher gegenüber pte. Die Einleitung eines Insolvenzverfahrens war unausweichlich geworden, nachdem in der vergangenen Woche die Suche nach einem finanzkräftigen Investor endgültig gescheitert war. Der türkische Elektronikkonzern Beko hatte eine Übernahme ebenso abgelehnt wie einige Wochen vorher der taiwanesische Sampo-Konzern. Dem Wiener Werk mit seinen 850 Mitarbeitern droht nun ebenfalls das Aus.

Verhandeln

Derzeit gibt es noch Verhandlungen über das weitere Vorgehen, so der Grundg-Sprecher. Für 15.00 Uhr wurde eine Pressekonferenz angesetzt, bei der die Details präsentiert werden sollen. Der Elektrokonzern hatte im Jahr 2001 einen Verlust von 150 Millionen Euro eingefahren. Daraufhin wurde Hans-Peter Kohlhammer als Vorstand ins Boot geholt, um Grundig vor dem Sinken zu retten. Am Freitag gab auch Kohlhammer auf. Zu seinem Nachfolger wurde der Rechstanwalt, Wirtschaftsprüfer und erfahrene Insolvenzspezialist Eberhard Braun bestellt. Dieser hatte sich unter anderem als Insolvenzverwalter von Fairchild Dornier einen Namen gemacht.

Spekulationen

Es wird vermutet, dass Braun für Grundig eine Insolvenz in Eigenverantwortung anstrebt, mit dem Ziel das Unternehmen zu sanieren. Das Werk in Wien könnte dabei auf der strecke bleiben. Die 850 Mitarbeiter befinden sich derzeit auf "Osterferien". Die Produktion wurde vergangenen Donnerstag bis einschließlich Ostermontag eingestellt. (pte)