Wien - Sepp Müller ist tot. Der Wiener Architekt, der unter anderem für das Technologiezentrum in Eisenstadt, die Sanierung des Museums für Angewandte Kunst (MAK) und die Eishalle in Wien verantwortlich zeichnete, ist - wie erst jetzt bekanntwurde - am 3. April im Alter von 82 Jahren verstorben. Müller gehörte zu jenen Architekturpersönlichkeiten, die stets ein wenig im Hintergrund blieben - dabei war er an den Sicherungs- und Erweiterungsmaßnahmen zentraler österreichischer Kulturbauten beteiligt.

Mit Alessandro Alvera zeichnete Müller für die Sanierung des Prunksaaltraktes der Nationalbibliothek verantwortlich und war an der Restaurierung des Museums für Völkerkunde beteiligt. Auch bei der Außenrestaurierung von Josef Hoffmanns Sanatorium in Purkersdorf hinterließ er seine Handschrift. Auch ließ der Schüler von Clemens Holzmeister und Mitarbeiter von Roland Rainer bei der Baudurchführung viele Entwürfe von Kollegen Wirklichkeit werden, darunter von Hans Hollein, Hermann Czech oder Adolf Krischanitz.

"Sepp Müller war ein hoch angesehener Architekt, dessen Werke fern jeder Modeströmung zum Besten gehören, was die österreichische Architektur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervorbrachte", so die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland am Dienstag in einer Aussendung zum Tod ihres langjährigen Funktionärs. Der einstige Lehrer an der TU Wien hinterlässt Frau und Tochter. (APA)