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Die Kapsch-Gruppe hat die größte Übernahme in ihrer bisherigen Geschichte mit dem heutigen Tag abgeschlossen. Die IT-Tochter Kapsch CarrierCom (KCC) hat die GSM/GSM-R-Sparte des einstigen internationalen Paradekonzerns Nortel um 33 Mio. Dollar in bar gekauft, nachdem Nortel in die Pleite geschlittert war. Damit wurde Kapsch CarrierCom Weltmarktführer bei Zug-Kommunikationssystemen (GSM-R), bei Verkehrstelematiksystemen ist die Schwester Kapsch TrafficCom dies bereits seit längerem. Die Kapsch-Gruppe strebt heuer einen Umsatz von 530 Mio. Euro an, bis zu 150 Mio. Euro davon sollen von der Neuerwerbung kommen. Die Hereinnahme eines Partners oder ein Börsengang sei nicht geplant.

"Die Übernahme führt Kapsch in ein neues Unternehmenszeitalter"

"Die Übernahme führt Kapsch in ein neues Unternehmenszeitalter", so Kari Kapsch am Donnerstag vor Journalisten. Er wird das deutlich gewachsene Unternehmen leiten. Der bisherige Chef Thomas Schopf wird COO, Ingolf Planer bleibt Finanzchef. Außerdem soll ein Technikboss dazukommen, dieser wird aber noch gesucht. Die Mitarbeiterzahl verdoppelt sich um 330 Personen auf rund 700. 160 Neuzugänge entfallen auf Frankreich, 50 auf Deutschland. Der Firmensitz bleibt in Wien. Kapsch CarrierCom ist nunmehr in 26 Ländern vertreten, darunter, Frankreich, Deutschland, UK, Spanien, Russland, China und die USA. An weitere Zukäufe werde kurzfristig nicht gedacht, nun müsse einmal die Riesenübernahme verdaut werden.

Schwerpunkte

KCC entwickle sich durch den Zukauf von einem regionalen Anbieter mit Schwerpunkt auf Zentral- und Südosteuropa zu einem globalen Player. Bisher war KCC hauptsächlich den Spuren der Mobilkom Austria in Südosteuropa gefolgt. In dieser Region bleibe der heimische Mobilfunkmarktführer auch weiterhin ein ganz zentraler Parther, betonte Kapsch. Global betrachtet wird Orange, die Handynetztocher der France Telecom, eine wichtige Rolle einnehmen. Im Bahnbereich konnte ein 180 Mio. Euro-Auftrag in Frankreich an Land gezogen werden. Mit der algerischen Bahn wurde ein 40 Mio. Euro-Deal abgeschlossen. Ausschreibungen in Ungarn, Polen der Türkei und Portugal würden weiteres Potenzial bieten, hieß es. (APA)