Der ORF zeigte die umstrittene "Schauplatz"-Folge über zwei junge Skinheads nach einer Rosenkranz-Parodie Florian Scheubas im Donnerstalk. "Dass sie keineswegs Agents Provocateurs oder bezahlte Statisten sind, zeigt Ed Moschitz mit seiner Reportage über zwei Skins", sagt Sendungschef Christian Schüller zu Beginn der "Schauplatz"-Reportage.

Schulabbruch, Arbeitslosigkeit, zeigt die Doku, berichtet von Delogierung der Familie und Gerichtsterminen, etwa wegen Beschädigung an Autos von Zuwanderern. Die "Tschuschen" selbst zu "vernichten, dürfte schwer werden", sagt ein Skin mit Hakenkreuz-Tattoo. Er haut ihnen halt "einen Diebl" (Beule), halt "aufs Aug oder auf die Nasn", und gestern hat er einem danach die Schuhe weggenommen. "Ich würde gern Angst machen können", sagt der andere.

Der Opa empfiehlt normales Gewand, dann geht auch der "Hitlergruß", ganz wie "beim Wirten in Meidling" oder im Zenten. "Hitler hat im Prinzip nichts Falsches gemacht", sagt ein Skin.

"Bevor ich jemand anderen wähl, wähl ich den Strache" - "Ich auch", erklären sie in der Doku, noch ein Stück vor der FP-Wahlveranstaltung. NPD oder FPÖ, wobei, die "FPÖ machts schlechter als die NPD".

Bei der FP-Veranstaltung fanden sie ihn aber "fad" und "viel zu zahm", bis auf den Schluss vielleicht, mit den Ausländern. Sie sagten - zumindest vernehmbar - auch nichts. Vielleicht lag das daran: "Wennst politisch was sagst, ist das gleich wegen Wiederbetätigung", hat einer der beiden porträtierten Skins in der Doku lange vor der Szene in Wiener Neustadt einmal gesagt.

Beim Heimkommen begrüßt einer der beiden Skins, dessen Großmutter aus Serbien stammt, dann noch erfreut seinen jungen Nachbarn, Attila, ein neuer Österreicher: Wann geh' ma wieder trainieren? Die verhassten Ausländer, das sind die anderen. (DER STANDARD, Printausgabe, 26.3.2010, online ergänzt)