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Jack Straw

Reuters/PETER MACDIARMID

London - Britische und US-Truppen setzen nach Angaben der Regierung in London alles daran, angesichts der Plünderungen Recht und Ordnung im Irak wiederherzustellen. Das sagte der britische Außenminister Jack Straw am Freitag in London. Trotz chaotischer Situationen nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein seien genügend britische Soldaten in der Region, um die ihnen gestellten Aufgaben zu erfüllen, verteidigte der Minister die bereits begonnene Truppenverringerung am Persischen Golf.

Straw bedauerte die Plünderungen wie etwa in Basra oder Bagdad. Aber man könne dies so erklären, "dass, wo immer totalitäre Regime fallen, es zunächst auch immer eine Periode der Unordnung gibt". Dies sei auch im Irak nach Ende der Terrorherrschaft Saddams verständlich.

Nach Angaben der britischen Militärführung normalisiert sich die chaotischen Situation in der zweitgrößten irakischen Stadt Basra. "Wir sehen deutliche Anzeichen für eine Rückkehr zur Normalität. Die Plünderungen nehmen jetzt ab", sagte der Chef der Marine, Admiral Sir Alan West, am Freitag in London. Er bestritt, dass es dort eine humanitären Krise gebe, räumte jedoch Probleme beim Zugang zu medizinischen Hilfsmitteln und Trinkwasser ein.

Unterdessen begann Großbritannien mit der Verringerung seiner Militärpräsenz am Golf. Das Verteidigungsministerium teilte mit, vier Tornado-Kampfjets würden noch am Freitag auf ihre Stützpunkte in Schottland zurückkehren. Auch etwa 550 Sanitäter und anderes medizinisches Personal würden zurückgezogen. "Es geht hier nicht etwa um den Anfang eines umfangreichen Rückzugs", sagte Staatssekretär Adam Ingram in London. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums hatte zuvor Presseberichte bestätigt, dass auch bei der Flotte eine Verringerung geplant ist.

Ein Abzug der 26.000 britischen Bodentruppen im Irak sei nicht geplant, wurde mitgeteilt. Großbritannien hat insgesamt 45.000 Soldaten, 100 Flugzeuge und 16 Kriegsschiffe an den Golf entsandt.

Mit der "USS Portland" lief am Freitag ein erstes am Krieg beteiligtes US-Schiff wieder in seinen Heimathafen ein. Die "Portland" war wegen eines Turbinenschadens etwas vorzeitig in die USA zurückgekehrt. Sie hatte Marineinfanteristen und ihre Ausrüstung nach Kuwait gebracht.(APA/dpa/AP)