"Flachlegen" oder "absägen": Jeder der Italoamerikaner hat spezielle Pläne am "Jersey Shore" von MTV.

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New York / Wien - Ausschlaggebend für den Erfolg von "Jersey Shore" war ein Faustschlag ins Gesicht von Nicole "Snooki" Polizzi. Eines der Muskelpakete in der Bar in New Jersey hörte der vorlauten Bikinischönheit nicht lange zu. Die Szene schaffte es in die Nachrichten, und der Sender MTV war endlich wieder Gesprächsthema.

Acht junge Italo-Amerikaner - "Guidos" und "Guidettes" - verhalfen MTV 2009 in den USA zum größten Erfolg seit den Osbournes. Seit Dienstag zeigen auch die europäischen Ableger, wie die derben Italos ihre Ferien am Meer mit Strand, Party und Kampfflirt verbringen. Deren sommerliches Dasein reduziert sich auf Rituale: Pauly D föhnt sein Haar 25 Minuten lang und würde nie ohne Haargel außer Haus gehen. Sammi "Sweetheart" verzichtet dafür nie auf ihre künstlichen Haarteile. Sie braucht sie, weil sie möglichst viele "Guidos" abschleppen will. "Snooki" steht auf "gut gebräunte muskulöse italienische Boys". Mike "The Situation" weiß, dass sein Waschbrettbauch "in jeder Situation punktet". Jenni "Jwoww" sieht sich selbst als Gottesanbeterin: "Nach dem Sex säge ich die Typen ab." Ronnie geht es "ums Flachlegen", Vinny hingegen freut sich einfach, dass er 21 ist - und Alkohol trinken darf. Sonnenbaden muss nicht sein, das Solarium lief bereits daheim auf Höchstleistung.

Big Brother wie ein Kaffeekränzchen

Ihren Zielen gehen die acht in einer Entschlossenheit nach, mit der verglichen Big Brother wie ein Kaffeekränzchen wirkt. 4,8 Millionen wollten die letzte Folge der ersten Staffel in den USA sehen, eine Fortsetzung ist fixiert. Inzwischen zeigt MTV die Abenteuer der acht Italo-Amerikaner in mehr als 30 Länder, seit Dienstag auch auf MTV Deutschland.

Wie es der Zufall will, sorgt "Snooki" jetzt für neuen Wirbel: 2004 wurde sie mit 16 verurteilt, weil sie bei einer Party Alkohol an Minderjährige verkaufte. Einer der Partygeher starb bei einem Autounfall. "Nachdem sie laut Gerichtsbescheid gemeinnützigen Dienst leistete, gilt sie als unbescholten", antwortete MTV lapidar. Den Rest besorgt die Regenbogenpresse. (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 24.3.2010)